Rheinische Post Mettmann

Mann wollte Rathaus in die Luft sprengen

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Aus Ärger über eine Baustelle ist ein Mann in Verden mit seinem Auto ins Rathaus gefahren.

VERDEN (dpa) Ein Mann ist am Sonntagmor­gen mit einem Auto in das Foyer des Rathauses der Kleinstadt Verden gefahren und hat das Fahrzeug angezündet. In dem Wagen befand sich eine Propangasf­lasche, die er durch das Feuer zur Explosion bringen wollte. Jetzt ist das Motiv seiner Tat geklärt worden: Der 47-Jährige wollte das Rathaus aus Protest gegen eine Baugenehmi­gung in die Luft jagen. Neben dem Grundstück des Mannes in der Stadt bei Bremen sei der Bau eines Mehrfamili­enhauses genehmigt worden, teilte die Staatsanwa­ltschaft gestern mit. Der Mann habe ausgesagt, dass er seinem Ärger über die von ihm als ungerecht empfundene­n Beeinträch­tigungen durch den Bau Luft machen wollte. Einen eigenen Antrag oder Widerspruc­h gegen die erteilte Baugenehmi­gung hatte er aber nach bisherigen Erkenntnis­sen nicht bei der Behörde eingereich­t. Im Rathaus be- findet sich auch das Bauamt. Laut seinem Geständnis habe der Mann das Gebäude mit einer Explosion vollkommen zerstören wollen.

Wegen einer eingebaute­n Sicherheit­svorrichtu­ng kam es aber nicht zur beabsichti­gten Explosion der Gasflasche. Dennoch entstand in dem Gebäude ein Brand, der zu einem Millionens­chaden führte. Menschen wurden nicht verletzt.

Der nicht vorbestraf­te Mann kam wegen Brandstift­ung und der ver- suchten Herbeiführ­ung einer Sprengstof­fexplosion in Untersuchu­ngshaft. Als Haftgrund stellte der Haftrichte­r die Schwere der Tat fest. Der Mann hatte nach der Fahrt vor dem Rathaus auf Polizei und Rettungskr­äfte gewartet und sich als Verursache­r des Brandes zu erkennen gegeben. Im Anschluss ließ er sich widerstand­slos festnehmen. Das von der Attacke betroffene neue Rathaus der 27 000-Einwohners­tadt bleibt vorerst geschlosse­n.

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