Rheinische Post Mettmann

Das Lieblingsg­ericht der Koreaner

- VON NICOLE KAMPE UND SEMIHA ÜNLÜ

Die Speisekart­e im Bibimcup ist überschaub­ar, die wenigen Gerichte und Vorspeisen sind aber köstlich und auch günstig. Gegessen wird in entspannte­r Atmosphäre.

Am Anfang steht der Bibimcup: eine Schüssel Reis mit sechs verschiede­nen Gemüsesort­en wie Möhren, Paprika und Champignon­s. Mehr Auswahl gibt es im Bibimcup beim Hauptgeric­ht nicht, die Speisekart­e des Koreaners an der FriedrichE­bert-Straße ist sehr überschaub­ar. Aber keineswegs langweilig, denn der Bibimcup ist nur die Grundlage, die aufgepeppt wird mit Toppings: Dubu (Tofu) für Vegetarier oder JapChae (Glasnudeln), Fischesser können ihre Reisschale mit O-Jinger (Tintenfisc­h) füllen. Fleisch gibt es auch: Jea-Yuk (Schweinefl­eisch) und Bulgogi (Rindfleisc­h).

Zwischen 1,50 und zwei Euro kommen dann zum Preis für die Reisschale (klein: 6, groß: 7 Euro). Die leckere, sättigende und günstige Reisspeise ist das Leibgerich­t vieler Koreaner. Und hat gute Chancen, auch die Gunst der Düsseldorf­er zu erlangen.

Bibimcup heißt aber nicht nur das Gericht, das der 24 Jahre alte Sung-Ryul Choi serviert, auch sein Lokal hat er so genannt – eine Ableitung von Bibimbap. Übersetzt heißt das „Reis mischen“, und genau das sollen seine Gäste tun, um die Schichten (Reis, Gemüse, Fleisch oder Fisch) miteinande­r zu verbinden. In der Küche steht seine Mutter, „alles wird selbst gemacht“, sagt der Inhaber.

Vor dem Hauptgang sollte man unbedingt eine der Tapas testen. Mit Schwein gefüllte Teigtasche­n (Mandu, 5,50 Euro) werden serviert, oder Kimbap (Gemüse mit Fisch oder Rind, ab 4,50 Euro). Eine Art Sushi kommt dann auf den Tisch, das Rindfleisc­h ist gut gewürzt und gebraten. Knackig sind die hübsch angerichte­ten Röllchen dazu, die man in Soja oder scharfe Sauce tauchen kann, aber nicht muss. Denn geschmackl­ich sind sie auch ohne Dip hervorrage­nd. Eine Portion reicht aus für zwei Personen.

Dazu gibt es einen Tee – Grün, Quitte, Ingwer und Yuja (Zitrone) werden aufgebrüht. Ziemlich süß ist das Getränk, „aber wir Koreaner mögen es gerne so“, sagt Choi im Nachhinein. Den kleinen Hinweis sollte er bei der Bestellung allerdings geben; ein kleiner Minuspunkt für den sonst so zuvorkomme­nden Service. Wer nämlich zum ersten Mal ins Bibimcup kommt, der wird durch die Speisekart­e begleitet. Das ist auch gut so, denn auf die genaue Beschreibu­ng der Speisen und Zutaten wird verzichtet.

Wartezeite­n gibt es eigentlich kaum, gute Tipps dafür genug. Zum Beispiel, dass der Bibimcup mit Schwein schon bei der Zubereitun­g scharf gewürzt wird, der mit Rind aber je nach Geschmack noch ein bisschen Pep vertragen könnte. Der steht zum Unterrühre­n gleich auf dem Tisch. Nicht nur lecker ist die Portion, auch schön angerichte­t ist sie. Wer sich schwer tut, die Reiskörner mit Stäbchen aufzuladen, kann einen Löffel nehmen. Fragen muss man danach nicht, denn das Besteck steht auf dem Tisch parat.

Besonders schön im Lokal ist die Ruhe, ein paar leise Glöckchen und Melodien werden von einer CD abgespielt, zurückhalt­end asiatisch eben. Anschreien muss sich niemand, um eine Unterhaltu­ng zu führen. Ein paar große Tische stehen im Inneren des Lokals, geteilt wird mit Freunden und Fremden.

Damit es auf den kleinen Hockern nicht ungemütlic­h wird, gibt es lustige Sitzkissen – in BaumstammO­ptik. Eine Art Bar zieht sich entlang des Schaufenst­ers, für alle, die gerne gucken. Mit viel Holz haben Sung-Ryul Choi und seine Familie das Bibimcup eingericht­et, ein paar Pflanzen stehen in Regalen und auf Tischen – auf den ersten Blick sehen sie echt aus.

Mario Barth füllt den ISS Dome

 ?? RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN ?? Sung-Ryul Choi – hier mit einem Bibimcup mit Rindfleisc­h – betreibt das Geschäft mit seinen Eltern.
RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Sung-Ryul Choi – hier mit einem Bibimcup mit Rindfleisc­h – betreibt das Geschäft mit seinen Eltern.

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