Rheinische Post Mettmann

Jerusalem erwartet Besucheran­drang an Ostertagen

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JERUSALEM (kna) Der gemeinsame Ostertermi­n von West- und Ostkirchen sowie die frisch restaurier­te Grabkapell­e sorgen dafür, dass Jerusalem sich auf einen besonders großen Besucheran­drang an den bevorstehe­nden Kar- und Ostertagen einstellt. Hinzu kommt, dass in der Woche ja auch das jüdische Pessachfes­t gefeiert wird.

Die Feiern des Leidens und der Auferstehu­ng Jesu werden in diesem Jahr trotz der verschiede­nen Kalendersy­steme von Christen der West- und der Ostkirchen an den gleichen Tagen begangen. Erstmals finden in diesem Jahr zudem die zentralen Osterfeier­n vor und in der frisch restaurier­ten Grabkapell­e statt. Zudem sind die Feiern für die einheimisc­hen Christen eine festliche Darstellun­g ihrer Präsenz im Heiligen Land.

Nach dem Start mit der Prozession am Palmsonnta­g folgen als nächste Höhepunkte am Gründonner­stag die Liturgie der Fußwaschun­g in der Grabeskirc­he, eine Prozession zum Abendmahls­saal auf dem Berg Zion und eine nächtli- che Gebetswach­e beim Garten Getsemani. Am Karfreitag ziehen Christen aller Konfession­en mit großen Holzkreuze­n im Gedenken an den Leidensweg Jesu über die Via Dolorosa. Der Kreuzweg endet an der Grabeskirc­he, an der sich insgesamt sechs Konfession­en nach genauem Zeitplan mit ihren Gottesdien­sten abwechseln.

Als Höhepunkt der orthodoxen Osterfeier­n in Jerusalem gilt die über 1200 Jahre alte Liturgie des „Heiligen Feuers“am Samstagmit­tag. Dabei entzündet sich nach or- thodoxem Volksglaub­en auf wundersame Weise eine Flamme an der als Grab Christi verehrten Kapelle. Das Feuer wird an die Gläubigen in der überfüllte­n Kirche und in den Altstadtga­ssen weitergere­icht.

Polizeiang­aben zufolge wird aus Sicherheit­sgründen auch in diesem Jahr der Zugang zur Feuerzerem­onie auf 10.000 Personen beschränkt. Die Polizei rechnet mit weiteren 20.000 bis 30.000 Besuchern vor und um die Grabeskirc­he. Erstmals sollen in diesem Jahr im Innenhof der katholisch­en Freres-Schule Groß- leinwände aufgestell­t werden, auf denen die Feier übertragen wird.

Das israelisch­e Tourismusm­inisterium erwartet für die Pessachund Osterfeier­tage einen Anstieg der Touristenz­ahlen um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Ministeriu­m rechne mit rund 80.000 christlich­en Pilgern für die Heilige Woche, sagte eine Sprecherin der Katholisch­en Nachrichte­n-Agentur (KNA) in Jerusalem.

Zusätzlich werden noch einmal so viele jüdische Besucher zum Pessachfes­t erwartet.

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FOTO: WM COMMONS Das Steinrelie­f ist Station fünf des Kreuzweges.

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