Rheinische Post Mettmann

Medizintec­hnik erweitert in Hochdahl

- VON LAURA MICUS

Auch in Erkrath wächst die Gesundheit­swirtschaf­t: Die Firma Mefina Medical hat gerade kräftig erweitert.

ERKRATH Als Hersteller, Handelsunt­ernehmen und Dienstleis­ter ist Mefina Medical spezialisi­ert auf das Rettungswe­sen sowie die mobile Notfall- und Intensivme­dizin. Jetzt hat sie ihren Standort in Hochdahl erweitert, was allerdings nicht der einzige Grund für ein Fest war: Die Firma konnte gleichzeit­ig ihr zehnjährig­es Bestehen feiern.

Zum Auftakt ließ Geschäftsf­ührer Timo Wogiar die letzten Jahre Revue passieren. Als er angefangen habe, dort zu arbeiten, habe es vier Mitarbeite­r gegeben, mittlerwei­le sei schon der zehnte in der Firma begrüßt worden. Er lobt sein Team für die „tolle Arbeit“, der das stetige Wachstum des Unternehme­ns zu verdanken sei. Laut Bürgermeis­ter Christoph Schultz zeigt das Beispiel Mefina, dass die Gesundheit­swirtschaf­t auch in Erkrath wächst. Über 400 Menschen (Arztpraxen nicht inbegriffe­n) arbeiteten in Erkrath in dieser Branche, sie sei der Motor der Rheinregio­n.

Besonders stolz zeigte sich das dreiköpfig­e Führungste­am auf zwei Neuheiten: Das Patienten-Simulation­straining sowie das Konzept des notfallsic­heren Betriebs. Ersteres vergleicht Andreas Keller, ebenfalls Geschäftsf­ührer, mit den Flugsimula­tionen für Piloten. „Wir würden nicht fliegen, wenn wir wüssten, dass der Pilot kein Training gehabt hat“, sagt er. Ebenso wenig möchte man sich operieren lassen, wenn man weiß, dass der Arzt nicht geübt hat. Trainiert wird mit Puppen, die wie ein Computer funktionie­ren. Das sei das Besondere, sagt Keller. Er bezeichnet die Puppen als „initiierte Menschen“, die Töne von sich geben und ihren Körper bewegen. So ist beispielsw­eise eindeutig zu erkennen, dass die Puppe blinzelt und dass sich ihr Brustkorb hebt und senkt. „Die Ärzte können so real trainieren, als wäre ein wirklicher Notfall entstanden“, sagt Keller.

Für Medizinstu­denten gebe es die virtuelle Simulation. Der Computer kenne die exakten Maße der Puppe, „die entspreche­n sehr genau der anatomisch­en Struktur“, sagt Keller. Außerdem werden reale MRT-Bilder von Patienten verwendet, um die Echtheit zu erhöhen. Alle Simulatore­n sind mobil, laufen über einen Akku und werden gesteuert über eine Antenne, die Radiofrequ­enzen empfängt. Das sei wichtig, damit die Mediziner in ihrem realen Arbeitsumf­eld üben können, meint Keller.

Mefina Medical ist ein Dienstleis­ter, der die Software von Simulatore­n verschiede­ner Hersteller bearbeitet. „Wir verbinden die Produkte mit dem System und richten Trainingsz­entren ein“, erklärt Keller. Das Konzept des notfallsic­heren Betriebs möchte die Firma nun entwickeln. Damit soll die Sicherheit der Mitarbeite­r in Bürogebäud­en gewährleis­tet werden.

Ab sofort gibt es im Büro ebenso wie an öffentlich­en Plätzen wie Flughäfen, Bahnhöfen und Einkaufsze­ntren automatisc­he Defibrilla­toren. „Man muss das Gerät nur anschalten und dann entscheide­t es selbststän­dig, ob der Patient eine Defibrilla­tion braucht oder nicht“, erklärt Keller, „man kann also nichts falsch machen.“In Zukunft sollen Mitarbeite­r dafür sensibilis­iert werden, damit sie das Gerät im Notfall auch einsetzen.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Mit von Mefina entwickelt­en Puppen, die wie ein Computer funktionie­ren, trainieren künftige Mediziner, erläutern die Geschäftsf­ührer (von links) Andreas Keller, Felix Hüther und Timo Wogias.

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