Hier sind Angler von der Rolle
Zahlreiche Flüsse, Bäche und Seen laden Angler zum Verweilen ein. Diese schätzen die Ruhe und die Natur.
LEVERKUSEN/LANGENFELD Quatschen ist beim Angeln durchaus erlaubt. „Es gibt Fischarten, da ist es kein Problem, wenn man redet“, sagt Heinz-Dieter Wilberts. Er muss es wissen, denn er ist seit sechs Jahren Vorsitzender des Anglersportvereins Opladen 1948 (ASV) und angelt seit seiner Kindheit in und um Leverkusen – anfangs mit Stock, Faden und Wurm. Mittlerweile hat der Opladener rund 30 Angeln und Rollen im Keller. Wilberts hat – wie seine Vereinskollegen – mehrere Gewässer zur Auswahl. Geangelt werden kann im Wiembachteich in Opladen, im Ophovener Weiher in Steinbüchel, im Andreas-WolfgangGewässer – einem ehemaligen Baggersee – in Langenfeld-Richrath, im Silbersee, in der unteren Wupper und im Wiembach/Ölbach. Und was da so anbeißt, ist höchst unter- schiedlich. Karpfen, Hecht, Zander, Buttauge, Barsch, Forelle und Lachs sind dabei. Wilberts wirft seine Köder – ob Wurm oder Made oder Kunstköder aus Gummi oder Silikon – am liebsten in den See in Langenfeld. „Der ist umzäunt, hat zwei Stege, klares Wasser, und man ist ungestört.“Denn an öffentlichen Gewässern seien Angler häufig Beschimpfungen ausgesetzt. „Insbesondere jüngere Passanten rufen uns gerne ,Tierquäler’ zu“, berichtet der Opladener. Dabei sei dieser Vorwurf falsch. „Angler sollen ja eben darauf achten, keinen Fisch zu quälen“, erklärt er. Daher werfe er kein Tier, das er am Haken hatte, wieder zurück ins Wasser – außer es steht kurz vor dem Laichen. „Angler sind gehalten, ihren Fang auch zu essen“, sagt Wilberts. Bevor der Fisch in der Pfanne lande, werde er kurz betäubt, erhalte einen Stich ins Herz, werde entschuppt und fi- letiert. „Dann wird er nur kurz mit wenig Hitze gebraten. Salz und Pfeffer reichen.“Wilberts liebt die Ruhe und die Natur beim Angeln. Der frühe Morgen sei eine gute Zeit dafür. „Sonnenstrahlen können Fische durch die Spiegelung im Wasser verscheuchen“, erklärt er. Bei bewölktem Himmel könne man dagegen auch etwas länger schlafen. Dann stünden die Erfolgschancen den ganzen Tag gut. Bis etwas anbeißt, können allerdings einige Stunden vergehen. Einfach die Angel ins Wasser halten ist jedoch nicht erlaubt. „Man braucht einen Angelschein und muss dafür die Fischerprüfung ablegen.“Zwei bis drei Monate dauere die Vorbereitung darauf. Um das Erlernte dann zu praktizieren, ist die Mitgliedschaft in einem Angelverein nötig, der bestimmte Gewässer gepachtet hat..
153 Mitglieder hat der Angelsportverein in Opladen. Nur zwei davon sind Frauen.