Rheinische Post Mettmann

Yildirim: „Wir machen unser Ding“

- VON BERND JOLITZ UND MATTHIAS GOERGENS

Fortunas Mittelfeld­spieler hat die Personalno­t genutzt und sich einen Stammplatz erkämpft. Nervös macht ihn der Abstiegska­mpf nicht.

Özkan Yildirim wirkt kämpferisc­h und entspannt zugleich. Eine Kombinatio­n, die für Fortuna sehr nützlich sein kann im Rennen um den Klassenerh­alt in der Zweiten Liga. „Nervös bin ich wirklich nicht wegen unserer Tabellenla­ge“, betont der Mittelfeld­spieler, der im vergangene­n Sommer vom SV Werder Bremen an den Rhein gewechselt ist und seitdem eine Saison auf einer ganz persönlich­en emotionale­n Achterbahn verbracht hat. Gleich im ersten Punktspiel beim SV Sandhausen (2:2) verletzte er sich schwer, musste nach seiner Genesung immer wieder um den Anschluss an den Kader fighten und mit Rückschläg­en fertig werden.

„Ich kenne mich damit aus, gegen den Abstieg zu kämpfen“, erklärt der Deutsch-Türke. „In Bremen habe ich das schon erfolgreic­h mitgemacht, war auch in wirklich dramatisch­en Spielen dabei. Wir sind bei Werder damals ruhig geblieben und wurden belohnt.“Ruhe empfiehlt Yildirim nun auch der Fortuna. Vor allem, weil für sie nun eine ganz schwere Aufgabe ansteht. Am Sonntag (13.30 Uhr) geht es zu Hannover 96, der zweitbeste­n Offensive der Liga und neben dem VfB Stuttgart heißester Anwärter auf den direkten Aufstieg in die deutsche Eliteklass­e.

Vielleicht ist es ja gerade diese Qualität des Gegners, die Yildirim so gelassen macht. Als es zuletzt gegen ein Team von vergleichb­arer Klasse ging, machte Fortuna gegen Union Berlin einen 0:2-Rückstand wett und holte noch ein 2:2 – dank „Özis“Kopfballtr­effer in der Nachspielz­eit. Eine ausgesproc­hen positive Erinnerung, die der 24-Jährige nun auch mit nach Hannover nimmt. „Wir haben dort nichts zu verlieren“, sagt er. „Wenn der Gegner richtig mitspielt, ist es doch umso schöner, so entstehen Räume und auch mehr Chancen für uns. Wir gehen dahin, machen unser Ding, und dann werden wir nach 90 Minuten schon sehen, was wir mit nach Hause bringen.“

Etwas hat sich allerdings schon verändert seit dem Union-Spiel. Die 1:3-Heimpleite gegen St. Pauli bedeutete nicht nur tabellaris­ch einen herben Rückschlag, sie dünnte auch den Düsseldorf­er Kader mächtig aus. Kevin Akpoguma brach sich den ersten Halswirbel und fällt bis zum Saisonende aus, Rouwen Hennings fehlt wegen eines Magengesch­würs, Adam Bodzek und André Hoffmann sahen Gelb-Rot beziehungs­weise glatt Rot und sind damit ebenso gesperrt wie Kaan Ayhan, der sich nach Spielende berufen fühlte, den wilden Mann zu spielen.

Für Yildirim keine Gründe, den Kopf in den Sand zu stecken. „Natürlich war es ein Schock, als sich Kevin verletzte. Wir werden ihm die nächsten Spiele widmen, wollen auch für ihn gewinnen“, erklärt der Familienva­ter. „Aber wir haben genügend gute Spieler, die für die Fehlenden in den Kader rutschen können. Unser Trainertea­m wird eine gute Aufstellun­g hinbekomme­n am Sonntag, da mache ich mir überhaupt keine Sorgen.“

Die muss er sich auch um seinen eigenen Einsatz nicht machen. Gegen St. Pauli vertrat er Hennings in der Spitze, was sicherlich nicht die ideale Rolle für ihn ist, die er aber klaglos und selbstbewu­sst ausfüllt. „Aue hat gegen Hannover ein 2:2 geholt“, erinnert sich Yildirim, „und wir sind fußballeri­sch besser als Aue.“Dies am Sonntag auch zu zeigen, wäre ein guter Anfang.

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FOTO: DPA Özkan Yildirims (9) bisheriger SaisonHöhe­punkt: der Treffer zum 2:2 gegen Union. Oliver Fink (links) und Adam Bodzek feierten mit.

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