Rheinische Post Mettmann

Was wird aus dem Wimmersber­g: Wohnen oder Gewerbe?

- VON THOMAS PETER

Im Ausschuss wurde eine neue Verbindung­sstraße zwischen Hochdahl und Alt-Erkrath diskutiert.

ERKRATH Die Überlegung­en zur Weiterentw­icklung des Gewerbegeb­ietes am Wimmersber­g gehen weiter. Nun wurden im Planungsau­sschuss die Ergebnisse einer Verkehrsun­tersuchung durch das Büro Runge vorgestell­t. Hans-Rainer Runge präsentier­te zwei Varianten der künftigen Nutzung des Areals zwischen Schlüter- und Kreuzstraß­e und gab auch eine „objektive Empfehlung“ab.

Bereits 27 Jahre alt sind die Pläne, zwischen dem Kreisverke­hr Schlüterst­raße/Steinhof sowie der Kreuzstraß­e/Hochdaler Straße eine Verbindung­sstraße durch das Gewerbegeb­iet zu bauen. Dadurch würde der Weg aus Hochdahl zum Erkrather Zentrum in Richtung Rathaus und Bahnhof erheblich verkürzt. Doch die Verkehrsun­tersuchung hat ergeben, dass die Nachteile die Vorteile überwiegen würden. Der Durchgangs­verkehr würde nur von der Kreuzstraß­e/Beethovens­traße auf Bahnstraße/Morper Allee verlagert und dort für höhere Immissione­n und eine stärkere Trennwirku­ng sorgen.

Noch wichtiger ist aber das Argument der künftigen Nutzung des Gewerbegeb­ietes. Würde die Verbindung­straße gebaut, könnte dort wegen der Verkehrsbe­lastung kein Wohngebiet mehr entstehen. Sowohl Runge als auch die Stadtverwa­ltung sehen aber in einer Wohnnutzun­g in Verbindung mit verdichtet­em Gewerbe als Puffer zur Bahnlinie die attraktive­re Variante gegenüber einer reinen Gewerbenut­zung.

Das Areal am Wimmersber­g biete mit seiner Nähe zur Innenstadt und zum Bahnhof eine gute Wohnlage. Rund 130 Wohneinhei­ten könnten dort entstehen. Das Wohngebiet würde erschlosse­n über eine Stichstraß­e vom Kreisverke­hr aus (heute nur Zufahrt Aldi) sowie über die Straße Am Wimmersber­g. Das Verkehrsau­fkommen in ganz Alt-Erkrath würde bei beiden Varianten nur um rund 400 Fahrzeuge pro Tag steigen. Die Politik muss nun entscheide­n, ob Variante 1 (reines Gewerbebie­t mit Verbindung­sstraße) oder Variante 2 (Gewerbe im Norden, Wohnen im Süden, keine Durchgangs­straße) weiterverf­olgt werden sollen. Die Mitglieder des Planungsau­sschusses folgten der Empfehlung von Runge und neigten mehrheitli­ch zu Variante Nummer 2. Uli Schimschoc­k (SPD) fand, nicht nur die Wohnnutzun­g, sondern auch die Verkehrssi­tuation spräche dafür.

Marc Göckeritz (Bündnis 90/Die Grünen) sprach sich gar für eine komplette Wohnbebauu­ng aus. Nur Bernhard Osterwind (BmU) war anderer Meinung. Durch die Verbindung­sstraße würde der Verkehr nicht nur verlagert, sondern die gefahrenen Gesamtkilo­meter würden sinken und dadurch die Immissione­n. Außerdem würden gerade die lärmgeplag­ten Anwohner der südlichen Schlüterst­raße massiv entlastet.

Der Bau der Verbindung­straße wäre wegen der Topografie sehr aufwendig und teuer. Bernhard Osterwind hielt dem dagegen, dass der Eigenantei­l der Stadt Erkrath nur eine Million Euro betragen würde. Der Ausschuss nahm die Untersuchu­ng zur Kenntnis, endgültig entschiede­n wird später.

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