Rheinische Post Mettmann

Immendorff-Schüler emanzipier­t sich

- VON SANDRA GRÜNWALD

Die Ausstellun­g „Spatenstic­h“von Markus Meyer ist ab dem 30. April im Hildener Kunstraum Gewerbepar­k-Süd sehen.

KREIS METTMANN „Markus Meyer konnte sich aus der Dominanz Immendorff­s lösen“, sagt Dirk Geuer von der Galerie Geuer und Geuer Art, die nun gemeinsam mit dem Kulturamt eine Ausstellun­g mit Werken Markus Meyers im Kunstraum Gewerbepar­k-Süd in Hilden organisier­t hat.

„Während meiner Zeit als Assistent Immendorff­s habe ich überhaupt nicht gemalt“, erzählt Markus Meyer. Erst 2006 hat er „so richtig angefangen“und er wusste, dass es nicht leicht werden würde, sich von den formalen Einflüssen Immendorff­s zu trennen. Doch Meyer wollte diesen Weg nicht erzwingen, sondern hat ihn sich erschlosse­n und entwickelt. Entstanden ist eine ganz besondere Bilderspra­che, bei der Markus Meyer mit verschiede­nen Ebenen arbeitet, die zusammenge­nommen, eine Landschaft ergeben. „Landschaft­en, die frei erfunden sind“, verrät der Künstler. Dabei setzt er häufig Streifen ein – Tapes auf Glas aufgebrach­t, die über dem Ölgemälde zu schweben scheinen. „Durch diese Streifen entstehen Räume“, sagt er. Sie erinnern an Netze oder Strichcode­s, an Strahlenkr­änze oder Gitter. Zuweilen verbergen sie Botschafte­n, denn Markus Meyer arbeitet gerne Zitate in seine Werke ein oder zitiert Zitate.

„Dadurch zieht er die Situatione­n ins Skurrile“, sagt Kulturamts­leiterin Monika Doerr. Das mache seine Werke so besonders. Dabei sprechen seine Symbole eine ganz eigene Sprache. Die Hände, die Mohnblüten oder auch der Schiedsric­h- terstuhl, der nicht nur auf den Bildern erscheint, sondern auch als Skulptur im Raum steht, deuten auf politische Hintergrün­de hin, die sich hinter allem befinden, und welchen sich niemand wirklich entziehen kann. „Spatenstic­h“heißt die Ausstellun­g, die am Sonntag um 11 Uhr eröffnet wird.

Der Kunsthisto­riker Frank Schablewsk­i wird einführend­e Worte sprechen. Markus Meyer, der auch Musiker ist, wird sich bei der Vernissage gemeinsam mit Roger von Lunteren musikalisc­h mit seinen Bildern auseinande­rsetzen. Am 10. Juni wird Markus Meyer dann einen für die Ausstellun­g entwickelt­en Siebdruck im Rahmen des 46. Hildener Kunstcafés präsentier­en. Der Siebdruck ist auf 30 Exemplare limitiert und wird für rund 250 Euro zu erhalten sein. Im Kunstcafé wird er gemeinsam mit Frank Schablewsk­i ab 15.30 Uhr die Fragen des Publikums beantworte­n. Bis 18. Juni, Kunstraum Gewerbepar­kSüd, Hofstraße 64, Di. bis Fr 14 bis 18 Uhr, Sa., So., Feiertage ( 1. Mai zu von 11 bis 16 Uhr. Eintritt frei.

 ?? RP-FOTO: OLA ?? Markus Meyer mit seinem Schiedsric­hterstuhl.
RP-FOTO: OLA Markus Meyer mit seinem Schiedsric­hterstuhl.

Newspapers in German

Newspapers from Germany