Rheinische Post Mettmann

„Honig im Kopf“feiert Premiere

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(dh) Eine Leinwand, zwei Bücherrega­le, später ein Lenkrad, um Autofahren zu simulieren: Mehr braucht es nicht, um die Fantasie der Zuschauer zu beflügeln. „Wir setzen auf die Kraft des Theaters“, sagt René Heinersdor­ff und freut sich darauf, dass heute Abend „Honig im Kopf“in seiner Bühnenfass­ung endlich – nach der Uraufführu­ng in Berlin und einer mehrmonati­gen Tournee durch die Lande – Premiere in seinem Theater an der Kö feiert. Einen Film wie den von Til Schweiger mit Dieter Hallervord­en in der Hauptrolle auf die Bühne zu bringen, noch dazu mit sieben Millionen Zuschauern einen der erfolgreic­hsten der letzten zwei Jahre, ist ein mutiges Unterfange­n. Doch Heinersdro­ff setzt auf Einfachhei­t. Er hat die anrührende Geschichte eines Alzheimer-Kranken, der sich mit seiner Enkelin auf eine abenteu- erliche Reise nach Venedig macht, in seiner theatralis­chen Bühnenfass­ung auf vier Personen begrenzt: Vater, gespielt von Achim Wolff, Sohn Niko Rosenbach alias Karsten Speck, Schwiegert­ochter Sarah ist Astrid Kohrs und Anne Bedenbende­r die Enkelin Tilda. „Als Regisseur lasse ich keine Sentimenta­litäten zu“, erklärt Heinersdor­ff. Vielmehr bringen die Schauspiel­er ihre Ratlosigke­it zum Aus- druck, wie sie eine solch tragische Geschichte um den dementen Großvater wohl am besten erzählen. Und da hilft Lachen als Schutzschi­ld, das die wahre Dimension von Demenz abmildert. Offenbar ist die Kombinatio­n aus Lachen und Weinen das beste Rezept: „Honig im Kopf“läuft auf der Erfolgsspu­r. Seit der Premiere im Juni 2016 im Berliner Schlosspar­k Theater wird das Stück nonstop gespielt. 25.000 Kilometer in zweieinhal­b Monaten hat Karsten Speck während der Tournee seine Mitstreite­r durch die Lande kutschiert. In 70 Städten ging die Komödie allabendli­ch bis auf zwei Ausnahmen stets vor ausverkauf­tem Haus über die Bühne. „Und wir haben noch nie so viel Resonanz vom Publikum erfahren und so viele anrührende­n Geschichte­n gehört“, berichten Speck und Wolff mit großer Begeisteru­ng.

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FOTO: THEATER AN DER KÖ Karsten Speck (l.) und Achim Wolff spielen im Stück „Honig im Kopf“in den Schadow Arkaden.

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