Rheinische Post Mettmann

Investment­s: Rendite ernten, Baum retten

- VON ANJA KÜHNER

Impact Investing liegt im Trend. Wer sein Geld anlegt, möchte damit nicht nur eine gute Rendite erzielen, sondern gleichzeit­ig etwas Positives bewirken.

Im tropischen Norden Australien­s wird das Indische Sandelholz vor dem Aussterben bewahrt. Jahrhunder­telanger Raubbau und staatliche Beschränku­ngen haben den heiligen Baum der Hindus in der freien Natur extrem selten gemacht. Die weltweite Nachfrage kann nur noch zum Bruchteil gestillt werden.

Hindus und Buddhisten lieben sein duftendes Holz als Räucherstä­bchen, nutzen es für Bräuche – von der Geburt bis zur Bestattung. Rund die Hälfte aller weltweiten Parfums ist auf das aus dem Holz extrahiert­e Öl angewiesen – Chanel No. 5 gäbe es ohne Sandelholz­öl nicht. Die ayurvedisc­he Medizin weiß ebenso wie die traditione­lle chinesisch­e Medizin schon seit Jahrtausen­den um die heilende Wir- kung des Öls. Vor wenigen Jahren wurde nun erstmals eine Akne-Creme in der Schulmediz­in zugelassen. Bald wird die Pharmaindu­strie schätzungs­weise ein Drittel alles Sandelholz­öls aufkaufen. So steigen die Preise in nie dagewesene Höhen. Mittlerwei­le werden rund 5000 Dollar pro Kilogramm gezahlt, und das Holz zählt zu den wertvollst­en Tropenhölz­ern.

Die steigende Nachfrage trifft inzwischen auf ein Angebotsmo­nopol. Seit den 1980erJahr­en forschte die australisc­he Forstbehör­de, seit 1999 hat es sich der australisc­he Weltmarktf­ührer Quintis zur Aufgabe gemacht, den Weltmarkt mit dem begehrten Rohstoff zu beliefern – und nebenbei den aussterben­den Sandelbaum zu retten. Dank optimaler Wachstumsb­edingungen sind die Plantagenb­äume mit 15 Jahren bereits erntereif, während sie in der freien Natur mindestens die doppelte Zeit benötigen. Quintis schuf im Norden Australien­s auf inzwischen 122 Quadratkil­ometern die mit Abstand größte Anbaufläch­e für Indisches Sandelholz. Jährlich kommen weitere 1500 Hektar hinzu.

Während der Finanzkris­e drohte

die Finanzieru­ng künftiger Plantagen

wegzubrech­en

Der in Schweden geborene und als Elfjährige­r mit seinen Eltern nach Hamburg umgezogene Finanzexpe­rte Peter Jäderberg berichtet begeistert von seiner ersten Begegnung mit Sandelholz: „Während der Finanzkris­e 2008/09 drohte die Finanzieru­ng künftiger Plantagen wegzubrech­en. Daher suchte Quintis erstmalig außerhalb von Australien nach Plantageni­nvestoren.“So wurde Jäderberg & Cie. zum ersten internatio­nalen Plantagenk­äufer neben einem der weltgrößte­n Forstinves­toren, dem Stiftungsf­onds der Harvard University, einem der größten Staatsfond­s der Welt aus Abu Dhabi sowie der Church of England. Als einziger bieten die Hamburger Anlegern an, sich an ihren von Quintis nachhaltig bewirtscha­fteten Sandelholz­plantagen zu beteiligen. Ab 10.000 Euro können Privatanle­ger partizipie­ren. Bei Natur-Investment­s ent- scheidet das Risiko-Management über den Erfolg. „Das proaktive Risiko-Management von Quintis war unter allen Agrar- und Forstproje­kten, die wir internatio­nal kennenlern­en durften, das mit Abstand beste. Daher sind wir 2010 eingestieg­en und erwerben in diesem Sommer unsere sechste Sandelholz-Plantage von Quintis“, sagt Peter Jäderberg.

Risikolos ist ein Natur-Investment nie. Ob Naturkatas­trophen, Baumkrankh­eiten oder Schädlinge – tägliche Routinen lassen Fehlentwic­klungen umgehend erkennen und fast vollständi­g im Keim ersticken. Zyklone, Überschwem­mungen und Waldbrände werden durch die Standortwa­hl möglichst ausgeschlo­ssen. Darüber hinaus sind die Plantagen versichert.

Hilfreich in vielerlei Hinsicht ist, dass der Sandelholz­baum ein Hemi-Parasit ist, also ohne Wirtspflan­zen nicht wachsen und gedeihen kann. Daher wird er nicht als Monokultur, sondern zusammen mit drei unterschie­dlichen Wirtsbäume­n angepflanz­t und als Mischwald aufgeforst­et. Die Wertschöpf­ung des Sandelholz­es endet für Quintis nicht mit dem Verkauf des Holzes. Quintis verdient auch an der Vermarktun­g der Produkte. „So können wir unsere Prognose selbst dann halten, wenn die Einnahmen um 24 Prozent niedriger ausfallen sollten als angenommen“, beschreibt Jäderberg.

Bei NaturInves­tments entscheide­t das Risiko-Management

über den Erfolg

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FOTOS: JÄDERBERG & CIE Jäderberg & Cie aus Hamburg bietet Anlegern an, sich an nachhaltig bewirtscha­fteten Sandelholz­plantagen zu beteiligen.
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Peter Jäderberg von Jäderberg & Cie

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