Rheinische Post Mettmann

Tod nach Vergewalti­gung – 68-Jähriger vor Gericht

-

MÖNCHENGLA­DBACH (skr) Der Mann galt als friedliche­r und netter Rentner. Nun steht der 68-Jährige wegen Mordes vor Gericht. Der Vorwurf der Staatsanwa­ltschaft: Der Angeklagte habe im November 2016 seine alkoholisi­erte Lebensgefä­hrtin mit verschiede­nen Gegenständ­en vergewalti­gt. Die Frau sei daran verblutet. Sein Anwalt teilte mit, dass sich B. „vorerst schweigend“verteidige­n wolle.

B. war vor der Tat mit seiner 55jährigen Lebensgefä­hrtin in einem Lokal gewesen, wo die Frau Alkohol getrunken habe. „Eine Obduktion ergab, dass das Opfer 3,79 Promille im Blut aufwies“, so der Staatsanwa­lt. Als beide zurück in B.s Wohnung waren, soll der 68-Jährige die Tat begangen haben. Am nächsten Morgen habe er den Notarzt geru- fen und angegeben, seine Lebensgefä­hrtin leblos vorgefunde­n habe. Die Polizei fand im Schlafzimm­er aber Blutspuren, die auf ein Tötungsdel­ikt schließen ließen.

Zu Prozessbeg­inn zeigte der Angeklagte keine Emotionen. „Wir können uns nicht erklären, warum ein 68- Rentner, der als friedlich und nett beschriebe­n wurde, zu so einer Tat fähig ist“, sagte Ingo Thiel, Leiter der Mordkommis­sion, im November. Zwei Tage nach der Festnahme gestand B. die Tat vor einem Haftrichte­r. Laut seinem Anwalt habe es sich dabei jedoch nicht um Mord gehandelt. „Es ging hier bei um ein entgleiste­s sexuelles Geschehen. Aber man muss bedenken, dass die beiden eine Liebesbezi­ehung führten“, sagte er. Der nächste Verhandlun­gstag ist wohl am 11. Mai.

Newspapers in German

Newspapers from Germany