Rheinische Post Mettmann

Unitas landet unsanft auf dem Boden

- VON BIRGIT SICKER RP-FOTO: OLAF STASCHIK

Die Osterpause hat der Oberliga-Truppe nicht gut getan. Die Niederlage gegen Überruhr überrascht vor allem in der Deutlichke­it.

DJK Unitas Haan – SG Überruhr 26:32 (11:17). Jurek Tomasik hatte schon im Vorfeld geahnt, dass seine Mannschaft gegen die abstiegsge­fährdeten Überruhrer einen schweren Stand hat. Seine Befürchtun­gen sah der Unitas-Trainer nun bestätigt. Gleichwohl wollte er nach einer desolaten Vorstellun­g nicht den Stab über seiner Truppe brechen. „Das sind auch nur Menschen. Man muss zu der Mannschaft stehen, auch wenn sie mal eine schlechte Leistung bringt“, sagte er nach dem Abpfiff. Gleichwohl war dem Coach anzumerken, dass ihn die klare Abfuhr wurmte, auch wenn er sich in der Niederlage um Gelassenhe­it bemühte. „Mit 32 Gegentoren kann man kein Spiel gewinnen“, legte Tomasik den Finger in die Wunde. Gerade die Defensivar­beit nennt der Trainer besonders wichtig. „Wir leben von der Abwehr“, betont er. Diesmal aber schafften es die Haaner nicht, die Zahl der Gegentore in einem erträglich­en Rahmen zu halten. In 24 Oberliga-Begegnunge­n war es erst das vierte Mal, dass die Unitas-Handballer mehr als 30 Tore kassierten.

Lediglich in den ersten zehn Minuten lief die Partie ganz nach dem Geschmack der Haaner Fans. Den 0:1-Rückstand nach 33 Sekunden machte Moritz Blau nur eine Minute später wieder wett. Kurz danach traf das Rückraum-Ass zur 2:1-Führung der Gastgeber und legte dann mit einem Wurf in den rechten Winkel auch noch das 3:1 (6.) nach. Die Essener beeindruck­te das allerdings wenig. Als Marcel Billen an Torhüter Dominik Sieberin scheiterte, glich Nico Birkenstoc­k per Tempogegen- stoß zum 4:4 (8.) aus und machte da schon die Taktik deutlich, mit der die Überruhrer zum Sieg kommen wollten. Im weiteren Verlauf der Begegnung konterten sie die Haaner immer wieder aus – und zogen ih- nen damit letztlich den Zahn. Nach dem 6:6 (12.) durch Tim Koenemann neigte sich die Waagschale allmählich zu Gunsten der Gäste. Zwar vermochte Dario Musacchio einen Siebenmete­r von Birkenstoc­k zu parieren, dann aber jagte Moritz Blau den Ball am rechten Pfosten vorbei und im schnellen Gegenzug traf Nikolai Gregory zur 7:6-Führung der Essener. In den nächsten Minuten wogte das Geschehen hin und her. Per Siebenmete­r egalisiert­e Billen zum 9:9 (17.), danach setzte sich Überruhr jedoch auf 12:9 (20.) ab – und Jurek Tomasik nahm eine Auszeit. Wirklich Wirkung hatte die keine. Letztlich bauten die Gäste ih- ren Vorsprung bis zur Pause auf sechs Tore aus.

Gleich nach dem Wiederanpf­iff kam es noch schlimmer für die Unitas, die sich nach nur zwei Minuten mit 11:19 im Hintertref­fen sah. Die Essener drückten weiter aufs Tempo, und in der Abwehr konnten die Haaner nicht entscheide­nd gegenhalte­n – Sebastian Goeken, der schon nach gut 20 Minuten für Dario Musacchio ins Tor ging, war oftmals auf sich allein gestellt – und verlor zusehends die notwendige Körperspan­nung. Nach dem 21:30 (54.) arbeiteten sich die Haaner zwar noch einmal heran, von echtem Aufbäumen konnte aber nicht die Rede sein.

„Da brauchen wir nichts zu beschönige­n. Das war keine gute Leistung. Uns fehlte der absolute Biss, der unbedingte Wille“, stellte Tomasik fest. Und schob hinterher: „Der Einstieg nach einer Pause ist immer schwer.“Ein Trostpflas­ter gibt es allerdings: Noch immer behaupten die Unitas-Handballer den dritten Rang, den sie bis zum Saisonende verteidige­n wollen.

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Pascal Kordes steuerte vom Kreis zwei Treffer für das Unitas-Team bei.

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