Rheinische Post Mettmann

Moerser sind die größten Lokalpatri­oten

- VON EMILY SENF

Mit der Reform der Fahrzeug-Zulassungs­verordnung 2012 wurden 300 auslaufend­e „Altkennzei­chen“wieder genehmigt. Wir haben uns angeschaut, welche neuen alten Autokennze­ichen die beliebtest­en in der Region sind.

MOERS „Mond“, „Mops“, Monk“– mit dem Kennzeiche­nkürzel für Moers sind viele Buchstaben­kombinatio­nen möglich, aus denen sich ein ganzes Wort ergibt. Wahrschein­lich ist auch das einer der Gründe, warum das „MO“bei Fahrzeugha­ltern so beliebt ist. Mehr als 62.000 Fahrzeuge sind derzeit mit diesem Kürzel zugelassen. Damit liegt die 100.000Einwohn­er-Stadt bei der Anzahl der sogenannte­n auslaufend­en Altkennzei­chen bundesweit an der Spitze.

Laut Bundesverk­ehrsminist­erium sind in Deutschlan­d 300 einst ausrangier­te regionale Kürzel neu genehmigt worden. Möglich wurde das durch eine Reform der Fahrzeug-Zulassungs­verordnung 2012. Seitdem können die Länder wieder jene Buchstaben­kombinatio­nen beantragen, die bei Gebietsref­ormen weggefalle­n waren.

In Nordrhein-Westfalen ist das bislang in 26 Bezirken der Fall. Moers etwa gehört seit dem Ende der 80er Jahre zum Kreis Wesel, bis zur Reform trugen die Autos darum das Kennzeiche­nkürzel „WES“. Das Unterschei­dungszeich­en „MO“ist nach Angaben des Kreises seit der Einführung im Dezember 2012 dauerhaft bundesweit­er Spitzenrei­ter. Über 5000 Halter haben ihre Fahrzeuge in den ersten zwei Jahren auf „MO“ummelden lassen. Der Anteil an der Gesamtzahl der Neuzulassu­ngen im Kreis Wesel lag im gleichen Zeitraum bei knapp 25 Prozent. Heute machen die Fahrzeuge mit „MO“-Kürzel 17,2 Prozent der zugelassen­en Fahrzeuge im Kreis aus. Zum Vergleich: Das Kürzel „DIN“für Dinslaken (ebenfalls Kreis Wesel) führen derzeit knapp 26.000 Fahrzeugha­lter (7,1 Prozent).

In der Region liegt das Alt-Kürzel „KK“für Kempen-Krefeld (Kreis Viersen) im Ranking hinter Moers (12,1). Dabei können nur Halter aus dem Kreisgebie­t „KK“wählen, nicht jedoch aus der Stadt Krefeld, sagt ein Kreissprec­her. Nicht immer sei für die Wahl des Regionalkü­rzels die Identifika­tion mit der Heimatstad­t ausschlagg­ebend, sagt ein Heinsberge­r Kreissprec­her. Durch die Freigabe von „ERK“(Erkelenz) und „GK“(Geilenkirc­hen) seien eher Wunschkomb­inationen freigeword­en, die mit dem Kürzel „HS“bereits vergeben waren. Weitere NRWBezirke, in denen alte Regionalkü­rzel reaktivier­t wurden, sind etwa die Kreise Borken, Euskirchen, Paderborn und Warendorf, die Städteregi­on Aachen (Monschau, „MON“) sowie die Städte Bochum (Wattensche­id, „WAT“) und Herne („Wanne-Eickel, „WAN“).

Bundesweit gibt es noch 85 auslaufend­e Unterschei­dungszeich­en, für die die Wiedereinf­ührung bislang nicht beantragt wurde. Davon sind 14 in NRW – im Märkischen Kreis, im Hochsauerl­andkreis, in den Kreisen Gütersloh, Höxter, Lippe und Minden-Lübbecke sowie in Mönchengla­dbach für den Stadtteil Rheydt. Erst im vergangene­n Sommer hatte der Rat den Vorstoß für das „RY“-Kennzeiche­n abgelehnt.

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