Europacup wohl ohne Schalke 04
Das Team enttäuscht beim 0:2 in Freiburg, das seinerseits auf Rang fünf der Bundesliga vorrückt.
FREIBURG (dpa) Für den FC Schalke 04 ist das internationale Geschäft in weite Ferne gerückt, für den SC Freiburg dagegen zum Greifen nah. Die Gelsenkirchener verspielten mit einem 0:2 (0:2) im Sonntagabendspiel der Fußball-Bundesliga fast schon alle Chancen auf die Europa-League-Teilnahme. Am drittletzten Spieltag ließen die Gäste vor 24.000 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion jeglichen Biss vermissen. Florian Niederlechner schoss den Aufsteiger mit seinen Saisontreffern zehn und elf (22. Minute/31., Foulelfmeter) auf den fünften Platz.
Freiburg hat nach dem hochverdienten Sieg zwei Zähler Vorsprung auf Platz sieben und kann in den zwei verbleibenden Partien gegen Ingolstadt und in München die erste Europa-League-Teilnahme seit 2013 perfekt machen. „Großes Kompliment, ich denke, das war auch in der Höhe ein sehr verdienter Sieg“, sagte Sportdirektor Jochen Saier. Die Fans stimmten schon vor dem Schluffpfiff Europapokal-Gesänge an. Schalke dagegen braucht aus den Spielen gegen den Hambur- ger SV und in Ingolstadt wohl sechs Punkte, um noch eine Minimalchance zu haben. „So darfst du in einem Spiel, wo es um alles geht, einfach nicht auftreten“, kritisierte Torhüter Ralf Fährmann. „Die erste Halbzeit war in allen Belangen zu wenig von uns. Es ist frustrierend.“
Beide Teams starteten verhalten in die Partie. Bei Schalke versuchten Nabil Bentaleb und Leon Goretzka das Spiel im Mittelfeld zu ordnen. Die Freiburger standen jedoch sehr sortiert und ließen nur wenig zu. Die Gastgeber fanden nach 20 Minuten besser in die Partie, einen Schuss von Christian Günter konnten die Knappen noch zur Ecke lenken. Wenige Sekunden später kam Keeper Ralf Fährmann aber nur noch mit den Fingerspitzen an den Ball. Nach einem einfachen Dop- pelpass mit Janik Haberer traf Niederlechner vom FünfmeterraumEck zum 1:0.
Im 100. Heimspiel von Christian Streich als Coach des SC Freiburg präsentierten sich die Breisgauer im Gegensatz zum 0:3 in Darmstadt in der Vorwoche klar in der Spielanlage, konzentriert und schnell. Der Sportclub belohnte sich nur neun Minuten nach der Führung mit dem zweiten Treffer. Niederlechner schickte Maximilian Philipp, Sead Kolasinac traf bei seiner Rettungsaktion im Strafraum sowohl Ball als auch Gegner, und Schiedsrichter Robert Kampka entschied auf Foulelfmeter. Der 26 Jahre alte Niederlechner erzielte vom Punkt seinen zweiten Treffer.
Die Schalker enttäuschten dagegen in allen Belangen. Der Revierclub präsentierte sich kaum Europa-League-reif, erspielte sich in den ersten 45 Minuten keine Torchance und fand auch danach einfach keine Lücke, während Freiburgs Top-Joker Nils Petersen zweimal die Chance auf die endgültige Entscheidung (71./73.) vergab.