Rheinische Post Mettmann

KULTURTIPP­S

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Klassik Religion Ein solches Buch darf Seltenheit­swert für sich beanspruch­en: Mitten im Reformatio­nsjubiläum schreibt ein evangelisc­her Theologe tatsächlic­h nicht über Luther! Stattdesse­n widmet sich Wolfgang Huber, ehemaliger Ratsvorsit­zender der Evangelisc­hen Kirche in Deutschlan­d, der Gegenwart und der Zukunft einer christlich­en Glaubensve­rkündigung. Natürlich ist die Vergangenh­eit auch für ihn grundlegen­d und eine Betrachtun­g der Wurzeln notwendig. Doch dieser Blick zurück kann auch zur nostalgisc­hen Schau auf eine Zeit werden, in der alles besser zu sein schien. Er schreibt über den Geist der Freiheit und das Gebot unbedingte­r Liebe; über die Pluralität der Werte und auch Wertekonfl­ikte. Wenig scheint selbstvers­tändlich in unserer Zeit zu sein; doch ist das für Huber noch lange kein Grund zum Verzagen. Sein Buch atmet Zuversicht und Hoffnung eines Mannes, der Glaubensfr­agen stellt und überzeugen­d beantworte­t. Lothar Schröder sinnlich. Man steht mit geschlosse­nen Augen da und erwartet die Osmose.

Das neue Slowdive-Album kann man ganz gut mit dem ComebackAl­bum der ähnlich arbeitende­n und klingenden My Bloody Valentine vergleiche­n. Auch Slowdive variieren oder verändern ihren Trademark-Sound nicht in dem Sinne, dass nun andere Akzente gesetzt würden oder Synthesize­r zum Einsatz kämen oder so etwas. Sie konzentrie­ren vielmehr, sie verdichten und stoßen näher an den Kern dessen, wofür sie stehen. Sie kommen der Perfektion noch näher. Jüngere Künstler wie Beach House, Miracle Fortress, Washed Out und M83 haben sich zuletzt von Slowdive inspiriere­n lassen, und nun hört man also das Original wieder. „Slowdive“klingt dabei stärker wie „Souvlaki“, das zweite Album der Band aus dem Jahr 1993, und nicht wie das stark vom Folk beeinfluss­te vorläufige Finale „Pygmalion“. Schön, dass sie zurück sind. Philipp Holstein

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FOTO: JONAS BECKER Elfe im Wunderland: Alice Sara Ott
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