Kalenderblatt 8. Mai 1978
Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten Bergsteiger erste Expeditionen auf den Gipfel des höchsten Berges der Welt gestartet. Doch erst 1953 gelang dem Neuseeländer Edmund Hillary und dem Nepalesen Tensing Norgay die offizielle Erstbesteigung des Mount Everest. Weitere Rekordversuche folgten, unter anderem stand 1975 mit der Japanerin Junko Tabei die erste Frau auf dem Gipfel. Alle Bergsteiger nutzten dabei zusätzlichen Sauerstoff, viele hielten es sogar für unmöglich, den Berg ohne diese Hilfe zu erklimmen. Der Südtiroler Reinhold Messner sah das anders. Er hatte bereits den Achttausender Gasherbrum, auch Hidden Peak genannt, in Zentralasien ohne Sauerstoffflasche bestiegen. Nun wollte er gemeinsam mit dem Österreicher Peter Habeler dies auch am Mount Everest schaffen. Am 8. Mai 1978 standen Messner und Habeler auf dem Gipfel und setzten mit ihrer Expedition ohne Sauerstoff eine weitere Rekordmarke an dem Berg, den die Nepalesen Sagarmatha („Stirn des Himmels“) nennen. Zwei Jahre später versuchte Messner ein weiteres Mal, im Himalaya etwas zu schaffen, was noch niemandem zuvor gelungen war: 1980 war er der Erste, der den Aufstieg allein schaffte. Seine bergsteigerischen Leistungen im Himalaya und an anderen Achttausendern machten Messner zu einem der berühmtesten Bergsteiger der Welt.