Rheinische Post Mettmann

VON GARREL „Frauen sollten ihren eigenen Stil finden“

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LANGENFELD Anke von Garrel arbeitet seit zwölf Jahren als Image- und Stilberate­rin. Ihre Kunden sind nicht nur Privatleut­e, die das Beste aus sich machen wollen, sondern auch Unternehme­n, Berufsschu­len und Jobcenter, die sie unter anderem im Bereich berufliche­s Auftreten unterstütz­t. Wir sprachen mit ihr über ihr Serviceang­ebot. Sie geben bei der VHS Langenfeld einen Schminkkur­s für Beruf und Alltag. Er ist bereits ausgebucht. Ist das Interesse am guten Aussehen in den Jahren ihrer Tätigkeit gestiegen?

Frauen haben sich schon von je her für Make-up interessie­rt. In den letzten Jahren beobachte ich, dass sich nicht nur die jungen Frauen, sondern vermehrt auch Frauen älteren Jahrgangs gerne schminken. Warum haben Sie sich nach 15 Arbeitsjah­ren in einer Unternehme­nsberatung entschloss­en, umzusattel­n und Imageberat­erin zu werden?

Wie viele Frauen mit Anfang 40 habe ich überlegt, ob ich die nächsten 25 bis 30 Jahre so weiter machen möchte. Für mich stand fest, dass ich etwas Eigenes machen wollte. Etwas mit und für Menschen: Beratung? Selbstbewu­sstseinsst­ärkung? Durch Zufall bin ich an die Farb- und Stilberatu­ng gekommen. Diese hat mich so fasziniert, dass ich eine Weiterbild­ung gemacht habe und 2005 in die Selbststän­digkeit gegangen bin. Und es nie bereut habe. Wer sind hauptsächl­ich Ihre Kunden? Ältere Damen, die jünger und frischer aussehen wollen?

Meine jüngste Kundin war acht Jahre alt und meine älteste Kundin ist über 90 Jahre. Ich denke, der Durchschni­tt liegt zwischen 30 und 60 Jahren. Kommen auch Männer? Und wenn ja, aus welchen Gründen?

Oh ja, und immer mehr Männer kommen zu mir. Mal kommen Sie, weil sie einen neuen Le- bensabschn­itt beginnen, mal aus berufliche­n Gründen. Mal einfach nur aus Neugierde. Wie sieht das mit Modetrends aus? Nicht jedem steht die neueste Mode. Was raten Sie da?

Ich rate meinen Kunden, sich nicht so sehr dem Diktat der Mode zu unterwerfe­n, sondern mehr auf ihr Bauchgefüh­l zu achten. Eine Farb- und Stilberatu­ng gibt eine gute Unterstütz­ung. Dort erfährt man sehr viel über sich selbst. Welche Farben sind ideal, welche Schnitte sollte ich tragen, und welche Muster stehen mir gut. Mit diesem Ergebnis wiederum geht es dann daran, das Ganze mit der aktuellen Mode in Einklang zu bringen. Nennen Sie fünf No-Gos, Dinge, die viele mit dem Wunsch, sich schön zu machen, falsch machen.

Erstens, zu kleine oder zu große Kleidungst­ücke kaufen, zweitens falsche Kleidungss­chnitte und -muster zu wählen, drittens zu viel Make-up zu benutzen, viertens zu kleine oder große Accessoire­s zu kombiniere­n, fünftens, zur falschen Haarfarbe zu greifen. Worauf richten Sie das Hauptaugen­merk bei der Stilberatu­ng?

In erster Linie geht es mir darum, die Kundin in ihrem Auftreten zu unterstütz­en. Was möchte sie mit der Beratung erreichen? Wie möchte sie in Zukunft oder überhaupt gesehen werden? Erst dann kommt die Frage. Was sollte sie an Farben und Mode tragen. Wie wichtig ist gutes Aussehen eigentlich heutzutage?

Aussehen und das damit verbundene „Ich fühle mich schön-Gefühl“ist immer sehr wichtig. Egal, ob Sie Hausfrau und Mutter, Managerin oder Sekretärin sind.

ISABEL KLAAS STELLTE DIE FRAGEN

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Anke von Garrel findet heraus, welche Farben einem Menschen besonders gut stehen. Sie ist Image- und Stilberate­rin.

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