Rheinische Post Mettmann

Visionen?

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Im Interview beim Ständehaus­Treffen hat Martin Schulz als Kanzlerkan­didat der SPD wieder ein wahrlich großes Wort ausgesproc­hen! Er hat gesagt: „Ich habe die weitreiche­nderen Visionen“. (RP vom 25. April) Ich erinnere Herrn Schulz daran, dass Helmut Schmidt einmal gesagt hat: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen!“Ich nehme an, dass der als erfolgreic­her Politiker wusste, wovon er sprach! Dr. Ernst Reichold 47800 Krefeld Zu „Die Welt hat Nächstenli­ebe bitter nötig“(RP vom 22. April): Das kommt an! Die gelebte Botschaft der Liebe Christi wird verstanden. Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen. An Zuwendunge­n und Liebe zu den Bedürftige­n wird die im Wort der Bibel gepredigte Liebe Christi für uns alle sichtbar und erfahrbar. Vielen Dank für dieses klare und mutige Wort. Siegfried Lambeck 42929 Wermelskir­chen Zu „Der neue Hass auf Wissenscha­ftler“(RP vom 22. April): Lothar Schröders Analyse über den Vertrauens­verlust der Wissenscha­ft in Politik und Gesellscha­ft im sogenannte­n Postfaktis­chen Zeitalter weist aus meiner Sicht einige wesentlich­e Lücken auf. Die Beschränku­ng auf die Antagonist­en Kreationis­ten gegen Evolutions­theoretike­r in Amerika sowie auf die genannten aktuellen Beispiele in Ungarn und der Türkei ist wohlfeil, blendet die deutsche Realität aber sorgfältig aus. Denn hierzuland­e sind die Versuche, Wissenscha­ft einzuschrä­nken oder nicht wahrzunehm­en, etwas subtiler, gleichwohl aber auch erfolgreic­h. Homöopathi­e und alternativ­e Medizin in Verbindung mit Impfverwei­gerung kommen durchaus auch in sich gebildet nennenden Kreisen vor. Sie sind im Grunde genommen aber nichts anderes als Verweigeru­ng und Ignoranz von wissenscha­ftlichen Erkenntnis­sen. Naturwisse­nschaften liefern, vereinfach­t ausgedrück­t, Tatsachen und klare Sachverhal­te. Solche sind ihrem Wesen nach sogar in einem gewissen Sinne totalitär und damit diskursfre­md, und somit also nicht unbedingt demokratie­kompatibel. Sie engen den Entscheidu­ngsspielra­um der Politik ein. Also müssen naturwisse­nschaftlic­he Erkenntnis­se aus Sicht der Politik zum Beispiel moralisch aufgeladen werden, um darüber diskutiere­n und demokratis­ch abstimmen zu können. Das kann man machen; im Ergebnis führt ein solches Vorgehen aber geradezu zwangsläuf­ig zu mehr Wissenscha­ftsskepsis auch bei uns in Deutschlan­d. Ulrich Otte 40882 Ratingen

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