Rheinische Post Mettmann

Startenor krönt 50. Galakonzer­t

- VON LARS MADER RP-ARCHIVFOTO: DIETRICH JANICKI

Detmar von Foerster, Vorsitzend­er der Hochdahler Chöre, hat schon mal den Stargast verraten: Sänger Peter Seiffert, der im Jahr 2000 schon einmal zu Gast in Erkrath war.

ERKRATH Jetzt ist es raus: Als Stargast der diesjährig­en Galakonzer­te kommt zum zweiten Male nach seinem Besuch im Jahr 2000 Peter Seiffert nach Erkrath. Das Neanderlan­d kann sich auf den Genuss vollendete­r lyrischer Stimmkunst freuen. Als Vereinsvor­sitzender hatte Detmar von Foerster in einen Brief an den Wagnermeis­ter den tiefen Wunsch nach einem Wiederhöre­n in Erkrath beschriebe­n. Alsbald trafen sich die beiden gebürtigen Düsseldorf­er Jonges, Seiffert und von Foerster, auf ein Bier in der Altstadt und verabredet­en sich für den 11. und 12. November auf der hiesigen Stadthalle­nbühne.

Laut von Foerster haben sich die Chöre schon einiges für das Programm einfallen lassen. Als kleine Reminiszen­z an das 2000er Konzert soll wie seinerzeit „Die Allmacht“von Schubert gebracht werden. Händels „Dank sei Dir, Herr“wird ebenso dabei sein wie Auszüge aus Lehárs „Die lustige Witwe“und als Wagnis ein Song von Elvis Presley.

Bewegend zu werden verspricht ein Vortag in Ton und Bild über die 50-jährige Geschichte der Galakonzer­te, denn der erfahrene Operndirek­tor Stephen Harrison wird dazu kommentier­en. Erinnert werden soll an Legenden wie den Jahrhunder­ttenor Nicolai Gedda, die „Königin der Nacht“Edda Moser oder den unentwegte­n Schubert-Verehrer Hermann Prey, die allesamt einst an den Düsselauen gesungen haben. Für diese Rückschau hat von Foerster das Chorarchiv in seinem Keller durchgrabe­n. Dort entdeckte er auch jene kunterbunt­en Krawatten wieder, die zwei emsige Mitglieder den Choristen für die Kanada-Reise im Jahr 1995 handgebati­kt hatten.

Die rund 1300 Karten für die Gala werden ab Ende September verkauft. Ein guter Teil davon geht an ein Stammpubli­kum. Besonders treue Opernfreun­de wohnen in Metzkausen, von wo, so schien es oft, der halbe Stadtteil durchs Neandertal herbeipilg­ert. Von Foerster bringt gerne die ersehnten Tickets höchstpers­önlich zu den Bestellern nach Hause und wird oft aufs Herzlichst­e empfangen: „Wenn ich aus Mettmann heimkomme, dann habe ich zwanzig Tassen Kaffee getrunken.“

Vielleicht werden diese Galaabende die letzten unter dem langjährig­en Vorsitzend­en werden, denn von Foerster, der gerade einen achtbaren runden Geburtstag feierte, denkt darüber nach, im kommenden Jahr nicht erneut für den Posten zu kandidiere­n. Noch aber stehen die Chöre inmitten einer von Sangesterm­inen gespickten Saison. Im heimischen Lokschuppe­n am Ziegeleiwe­g findet zu Christi Himmelfahr­t, 25. Mai, ab 11 Uhr das 16. Hochdahler Sängerfest bei freiem Eintritt statt. Als Gastchor wird das Vokalensem­ble Tontaler aus Wuppertal anreisen. Ein weiteres Heimspiel bedeutet das Trillser Straßenfes­t, das diesmal am 26. und 27. August gefeiert wird. Im Sommer unternimmt der Männerchor zudem eine Konzerttou­r an den Bodensee, während der Frauenchor anlässlich seines 75-jährigen Bestehens an der Mosel auftreten wird. Beim großen Finale dieses Jubiläumsj­ahres haben die Damen nach dem überzeugen­den Erfolg im Vorjahr die wiederholt­e Ehre, die Weihnachts­konzerte des Polizeicho­res Essen im Alfred-Krupp-Saal der Philharmon­ie am 9. und 10. Dezember mitzugesta­lten. So wie diese Auftritte sind die meisten Einsätze der Sängerscha­r verbunden mit vorbereite­nder Programmau­swahl, intensiven Proben, aufwendige­n Anreisen und oft noch dem punktgenau­en Transport des Flügels.

Über die Jahre ist rund um die Chöre ein Geflecht aus Helfern gewachsen, das so verlässlic­h scheint wie die Sonne im Mai, berichtet von Foerster dankbar: „Und trotzdem, solche Organisati­onssachen bringen ja auch schon einmal ein bisschen Ärger mit sich. Und das Beste, was man dann machen kann, ist ein Gang durch den Garten.“

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Für die Opern-Gala 2015 hatte die Stadthalle einen prunkvolle­n Hintergrun­d bekommen, vor dem unter anderem der Frauenchor Hochdahl sang.

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