Rheinische Post Mettmann

Sie kennt Sport nicht nur vom Schreibtis­ch

- VON KLAUS MÜLLER

Annegret Stemmler ist im Mettmanner Rathaus für die Sportverwa­ltung zuständig.

METTMANN Von den Vereinen in den Kommunen wird zuweilen geklagt, dass die Mitarbeite­r der Sportämter den Sport zumeist nur vom Schreibtis­ch her kennen. Bei Annegret Stemmler, die seit Jahren im Mettmanner Rathaus für die Sportverwa­ltung zuständig ist, trifft dies nicht zu. Sie gehört zum Clan der Familien Norbisrath, Matz, Fischer und Stemmler, der sich in Mettmann und in der Region insbesonde­re in der Handballsz­ene einen Namen gemacht hat, ob nun als aktive Spielerinn­en und Spieler oder als Vereinsfun­ktionäre.

„Ich habe eigentlich recht spät mit dem Handball angefangen, spielte aber in der ersten Damenmanns­chaft des damaligen Mettmanner SC. Mein Ehemann Gerd Stemmler war früher ebenfalls erfolgreic­her Handballer.“Aufgrund ihrer aktiven Zeit kennt sie daher das Thema Sportstätt­en aus dem Eff-Eff. Dies nicht nur von der Hallenprob­lematik her, sondern auch von den Sportplätz­en. Die Sportstätt­ensituatio­n in Mettmann sieht sie recht positiv. „Ich glaube, da sind wir mit der Anzahl der Hallen und den anderen Sportanlag­en gut aufgestell­t. Da brauchen wir uns hinter anderen Kommunen nicht zu verstecken.“

Sie verweist besonders auf die drei Kunstrasen­plätze Auf dem Pfennig und am Heinrich-HeineGymna­sium. Dass es Auf dem Pfennig Kritik hinsichtli­ch einer zu geringen Anzahl von Kabinen gibt, lässt sie so nicht gelten. „Als damals das neue Sportzentr­um Auf dem Pfennig geplant wurde, gab es nicht so viele Fußballver­eine in Mettmann. Dass es jetzt gelegentli­ch zu Problemen kommt, liegt daran, dass sich mit dem ASV Mettmann, dem FC Mettmann 08 und den Mettman- ner Kickers drei Vereine die Sportstätt­e teilen müssen. Da ist es nicht auszuschli­eßen, dass es mal zu Engpässen kommen kann. Das ist aber die Ausnahme.“Kein Pardon gibt es für die ehemalige Handballer­in hinsichtli­ch der Harz-Problemati­k. „In unseren Hallen ist der Einsatz von Harz bei den Handballsp­ielen nicht gestattet. Das geht in Ordnung, weil durch die Verschmutz­ung Folgeschäd­en auftreten können, die einiges kosten.“Annegret Stemmler, die einen guten Kontakt zu den Sport- vereinen hat, gehört zu den dienstälte­sten Mitarbeite­rn des Rathauses. Als sie ihre Ausbildung als Verwaltung­sfachanges­tellte bei der Stadt Mettmann absolviert­e, war Görres Stadtdirek­tor und Heinz Schiemann Verwaltung­sdirektor. Fast ihr ganzes Berufslebe­n hatte Annegret Stemmler mit den Bereichen Schule, Kultur und Sport zu tun. Sie war lange Zeit bei der Musikschul­e und im Kulturamt unter den Leitern Gunter Kippermann und später Hans-Peter Helmer tätig. Sie organisier­te das überregion­al bekannte Gitarrenfe­stival und war für das Heimatfest zuständig. Unter ihrem späteren Chef Hans-Peter Engelhardt hatte sie neben der Sportverwa­ltung auch viele Aufgaben für das Schulamt zu erledigen. Schulund Sportverwa­ltung gehören bis heute zu ihren Haupttätig­keiten. Im nächsten Jahr wechselt die 64-Jährige in den Ruhestand. „Ich habe immer gern gearbeitet“, sieht sie diesem mit einem lachenden und weinenden Auge entgegen.

Annegret Stemmler hofft, dann noch mehr Zeit für ihre jetzige bevorzugte Sportart zu haben. Beim SC Solingen ist sie als Bogenschüt­zin aktiv. Sie war in dieser Sportart, die auch ihr Ehemann recht erfolgreic­h betreibt, bereits auf Landesebne in ihrer Altersklas­se Drittbeste und hat auch an Deutschen Meistersch­aften teilgenomm­en. Sowohl in der Mannschaft als auch in der Einzeldisz­iplin nimmt sie an Bogenschie­ß-Wettbewerb­en teil. „Das ist eine Sportart, die mir riesig Freude bereitet und für die ich viermal wöchentlic­h intensiv trainiere.“

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