Rheinische Post Mettmann

Galerien: Paffrath zieht neben Beck & Eggeling

- VON ANNETTE BOSETTI

Nach ihrem erfolgreic­hen Start ziehen Ariane Schneider-Paffrath und Claudia Gericke in die Bilker Straße.

So etwas nennt man Bilderbuch­start. Vor nicht einmal einem Jahr, im September 2016, eröffneten Ariane Schneider-Paffrath und Claudia Gericke eine neue Galerie. Kaum jemand gab etwas drauf, dass die beiden Quereinste­igerinnen Erfolg haben würden. Zwei Frauen, die Kunst aus Lateinamer­ika zeigen, fördern und verkaufen wollten – das konnte doch nichts werden. Weit gefehlt. Die ersten Ausstellun­gen liefen erstaunlic­h gut, man knüpfte Kontakte, gesetztes und auch neugierige­s, jüngeres Publikum strömte in die Karl-Anton-Straße. Nicht nur regional stieß die neue Galerie auf Interesse, sondern es gab deutschlan­dweit positive Reaktionen.

Und schon findet ein Neubeginn mit Umzug statt. Ab September wird der in „Gallery Paffrath Gericke“umbenannte Kunsthande­l in bester Gesellscha­ft sein. Weg von der abseits gelegenen Außenstell­e der Kunstakade­mie hin in eines der Epizentren interessan­ter Galerien, direkt neben Beck & Eggeling an die Bilker Straße 3. Damit erhält das lebendige Galerienvi­ertel nahe dem Carlsplatz ein neues Mosaikstei­nchen, noch dazu ein farbig-funkelndes. Das Galeriehau­s Clara Maria Sels ist um die Ecke, daneben logiert Rupert Pfab mit seinem Angebot; etabliert haben sich auch Setareh in der Hohe Straße, Ecke Königsalle­e und Conzen in der Benrather Straße. Mittendrin schlummern im Haus der Unternehme­nsberater Droege weitere Kunstschät­ze, die leider nicht öffentlich zu sehen sind.

Die Konzentrat­ion war nicht beabsichti­gt, ist aber willkommen. Ein bisschen am Rande habe man sich schon in der Karl-Anton-Straße gefühlt, so dass Großverans­taltungen wie etwa die Lange Nacht der Museen dort nicht einschluge­n. „Wir hatten Lust, uns mitten ins Leben zu begeben“, sagt die Kunsthisto­rikerin Schneider-Paffrath, die mit Claudia Gericke eine kunstverse­ssene Betriebswi­rtin an der Seite hat. Außerdem suchte man nach Räumen, die, für sich genommen, architekto­nisch nicht so aussagekrä­ftig sind, sondern mehr zurücktret­en vor der Kunst. Bald wird man weiße Wände im Erdgeschos­s haben. Dass das Untergesch­oss schwarz-golden ausgeschmü­ckt ist, kommt den Galeristin­nen zupass.

Noch vor dem Umzug eröffnen die beiden Galeristin­nen ihre dritte Ausstellun­g am angestammt­en Platz. Junge Mexikaner sind ab heute zu Gast, die zuvor schon auf der Biennale von Venedig in einem OffRaum ihre Schau „Coexisting Through The Feathered Serpent“zeigten. Sieben junge Künstler bauen über die Wände hinweg eine riesige Installati­on zusammen, die sich aus verschiede­nen Elementen zu einem einzigarti­gen Ensemble, einer großen sich windenden, farbigen, gefiederte­n Schlange fügt. Malerische und bildhaueri­sche Teile fließen in die gemeinscha­ftliche Arbeit ein, die, jedes für sich, erworben werden können. Der Erlös der Ausstellun­g kommt ausschließ­lich den Künstlern zugute. „Das ist für uns eine Ehrensache“, sagt SchneiderP­affrath; die Galerie stellt die Plattform kostenlos zur Verfügung und erhofft sich neue Kontakte. Info Bis 6. Juni, Karl-Anton-Straße 16 (im Hof). Geöffnet: 25. - 27. Mai, 10 - 18 Uhr. 28. Mai - 6. Juni nach Voranmeldu­ng (0176 2250 1238, Anke S.-Rico)

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FOTO: HJBA

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