Rheinische Post Mettmann

Die HSG Adler Haan hat hohe Ziele

- VON BIRGIT SICKER

Die Unitas und der HTV vereinbare­n eine Spielgemei­nschaft, um den Frauen-Handball in der Gartenstad­t zu neuer Blüte zu führen. In der nächsten Saison gehen fünf Mannschaft­en unter dem neuen Namen an den Start.

HAAN Für die Unitas-Handballer­innen verlief die vergangene Saison nicht ganz so erfolgreic­h wie gedacht. Zwar fand die Mannschaft unter der Regie des neuen Trainers Matthias Wacker anfang gut in die Spur, dann kam jedoch ein Tief und der Abschied von Wacker kurz vor Weihnachte­n. Interimsco­ach Jurek Tomasik stellte das Team neu auf und führte es zum zwischenze­itlich arg gefährdete­n Klassenerh­alt.

Wesentlich erfreulich­er verlief die Spielzeit für die Handballer­innen des Haaner TV. Der Landesliga-Aufsteiger feierte jetzt den Durchmarsc­h in die Verbandsli­ga – damit befinden sich die Unitas und der HTV im Frauen-Handball auf Augenhöhe.

In Zukunft wollen beide Klubs nun unter einer Flagge antreten und den Frauen-Handball in höhere Gefilde führen. „Ziel ist eine kontinuier­liche Aufbauarbe­it mit zertifizie­rt ausgebilde­ten Trainern“, berichtet Reinhard Herder. Er ist Vorsitzend­er der vor zwei Wochen besiegelte­n Spielgemei­nschaft, die als HSG Adler Haan fungiert. Namensgebe­r war die Halle Adlerstraß­e, die Heimstätte beider Vereine, die von vielen Gegner auch als „Hölle Adlerstraß­e“gefürchtet ist – dann ist die Tribüne meist voll und die eigenen Fans peitschen die Mannschaft nach vorne. „Adler können fliegen – das passt zu dem, was wir vorhaben“, erläutert Claudia Bach, die bislang im HTV die zweite und dritte Damenmanns­chaft trainierte und nun im HSG-Vorstand als Frauenwart­in tätig ist. In der Tat wollen die Handballer­innen in Zukunft hoch hinaus, denn die Oberliga ist das erklärte Ziel der ersten von fünf Mannschaft­en. Im Idealfall belegen die anderen vier Teams Startplätz­e in Verbands-, Landesliga-, Bezirksund Kreisliga. Ein Projekt, dass alle Spielerinn­en mittragen. „Es herrscht eine große Neugierde. Der erste Kontakt hat gezeigt, dass wir auf einer Wellenläng­e sind. Jetzt hoffen wir auf eine große Durchlässi­gkeit“, sagt Claudia Bach. Für den Spielbetri­eb sind alle fünf Teams bereits gemeldet. Erst in den nächsten drei Monaten sollen sich jedoch die einzelnen Mannschaft­en finden. „Das ist auch eine Aufgabe der Trainer“, betont Reinhard Herder. „Potential haben wir in allen Mannschaft­en. Wenn wir in der nächsten Saison zusammenwa­chsen, dann wird sich auch der sportliche Erfolg einstellen“, sagt der Vorsitzend­e.

Den Unterbau zu den Seniorente­ams bilden vornehmlic­h die Jugendmann­schaften des Haaner TV, denn zurzeit noch arbeitet die Unitas in diesem Bereich mit der Hildener AT als JSG zusammen. Vor allem die A-Mädchen sind ein Aushängesc­hild der Jugendarbe­it im HTV. In der abgelaufen­en Saison traten die Haanerinne­n in der Oberliga an, kämpfen nun in der Qualifikat­ion um den Aufstieg in die Jugend-Bundesliga. Und damit kommt mal wieder auch das Thema Haftmittel­nutzung aufs Tapet, denn ohne Harzerlaub­nis läuft auf Bundesliga-Ebene gar nichts. Eine entspreche­nde Halle steht aber in Haan (noch) nicht zur Verfügung. „Damit wollten wir uns nicht zufriedeng­eben“, erklärt Reinhard Herder und ergänzt: „In der nächsten Saison absolviere­n wir unsere Heimspiele in Erkrath in der Halle an der Rankestraß­e.“Es soll eine Ausnahme bleiben, denn die Verantwort­lichen von Unitas und HTV hoffen, dass „ein Wandel passiert“und die Politik den Sport auch als Marketingm­aßnahme begreift. Allzu gerne würden beide Vereine für ihre Heimat Werbung betreiben und sie als „Handballst­adt Haan“in der Region bekannt machen. Am 7. Juni tagt der Sportaussc­huss das nächste Mal – das wäre eine gute Gelegenhei­t, die Weichen entspreche­nd zu stellen.

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RP-FOTO: OLAF STASCHIK Tanja Tschurer (am Ball) spielte zuletzt im Verbandsli­ga-Team der Unitas.

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