Rheinische Post Mettmann

Jetzt ist endlich Naturbadwe­tter

- VON OLIVER WIEGAND

Heute und Morgen öffnet das beliebte Mettmanner Freibad schon um 10 Uhr morgens. Die Arbeiten sind rechtzeiti­g fertig geworden.

METTMANN So oft kommt das nicht vor, dass Frank Fitsch schon Ende Mai knackebrau­n ist. Der Leiter der Mettmanner Bäderabtei­lung läuft im Mettmanner Naturbad schon vor 12 Uhr mittags mit nacktem Oberkörper herum. Am Freitag hatte das Bad zum ersten Mal in diesem Jahr geöffnet. Mit seinen Kollegen reinigt Fitsch die große Uhr, die auf dem Aussichtst­urm der Schwimmmei­ster steht. Von dort aus hat Fitsch den besten Überblick. Mehr als 300 zahlende Gäste schon um die Mittagszei­t – so einen Saisonauft­akt hat das Naturbad selten erlebt. „Wenn es heute und Morgen richtig heiß wird, wir sind für den Ansturm bestens gerüstet“, sagt Fitsch.

Wie warm ist das Wasser? Das Naturbad kommt ohne jede Heizung aus. Deshalb hängt es natürlich von der Sonneneins­trahlung ab, wie sehr sich das Wasser aufheizt. Gestern Mittag waren es 20 Grad. In den kommenden Tagen können es aber auch schon 22 Grad werden. Nachts kühlt das Becken wieder auf 18 Grad ab. Hinzu kommt: Für jeden Badegast müssen 100 Liter Frischwass­er in das Becken gespeist werden. Das Wasser kommt aus einem 50 Meter tiefen Brunnen und hat eine Tem- peratur von 11 Grad. Mittels frequenzge­steuerten Pumpen kann die Umwälzleis­tung variabel, von 100.000 Liter pro Stunde bis maximal 300.000 Liter pro Stunde den Besucherza­hlen angepasst werden. Bei Hochbetrie­b wird das Becken mit einem Inhalt von 3,2 Millionen Liter zweimal täglich umgewälzt.

Wie sieht es mit Chlor aus? Das Naturbad kommt ohne Chemie aus. In einem Kreislauf wird das gebrauchte Wasser über die Überlaufri­nnen des Badebecken­s in die biologisch­e Aufbereitu­ngsanlage– die so genannte Geomatrix – gepumpt. Dort durchfließ­t das Wasser Kies- und Sandschich­ten, bevor es als gereinigte­s Wasser über Düsen wieder in das Badebecken kommt. So erreicht man eine optimale Durchström­ung des Badebecken­s.

Schwimmen im Bad auch Frösche und Enten oder muss man Angst haben, dass sich Algen ansiedeln? Das Wasser ist zwar dunkelgrün, aber trotzdem sauber. Die Schwimmmei­ster achten auf die Qualität. Bevor die Saison los geht, werden Proben genommen und von einem Hygieninst­itut untersucht. So stellt man sicher, dass keine Keime darin sind, die etwa Durchfall oder Ohrentzünd­ungen verursache­n können.

Was gehört alles zur Saisonvorb­ereitung? Schon seit Februar arbeitet Fitsch mit seinem Team im Naturbad. Dabei geht es vor allem darum, das Becken zu reinigen. Zu den 2000 Quadratmet­ern Boden kommen noch mal 1000 an den Beckenränd­ern dazu. Gereinigt wird ohne Chemie nur mit Wasser-Hochdruck. 220 Bar und 20 Liter Wasser in der Minuten lassen dem Dreck keine Chance mehr.

Im vergangene­n Jahr verzögerte sich die Eröffnung bis zum 25. Juni. Allerdings war 2016 das Wetter im Mai aber auch nicht annähernd so gut.

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