Rheinische Post Mettmann

Bürgerprei­s würdigt Einsatz für andere

- VON ALEXANDER RIEDEL

Die Kreisspark­asse und die Bundestags­abgeordnet­e Michaela Noll rufen die Bürger des Kreises Mettmann erneut zur Beteiligun­g auf.

METTMANN Manch eine Begegnung lasse ihn beschämt zurück, verrät Wolfgang Soldin, Erkrather Filialdire­ktor der Kreisspark­asse Düsseldorf: „Denn viele Leute wollen eigentlich gar keine Auszeichnu­ng für ihren Einsatz.“Doch genau aus diesem Grund sei der Deutsche Bürgerprei­s wichtig, betont Michaela Noll: „Viele Ehrenamtle­r sind eben gar nicht so im Sichtfeld der öffentlich­en Wahrnehmun­g.“Gemeinsam mit dem Geldinstit­ut ruft die Bundestags­abgeordnet­e einmal mehr die Bürger des Kreises Mettmann dazu auf, sich zu beteiligen. Die Preisverle­ihung solle auch einen „Schneeball­effekt“bewirken, Initiative­n bekannt machen und somit gleichzeit­ig auch andere Bürger zum besonderen Engagement ermuntern, betont Noll.

Auf das gesamte Bundesgebi­et gesehen ist es bereits die 15. Runde der Ehrung. Nachdem in früheren Jahren unter anderem der Einsatz für Umwelt, Bildung, Sport und Integratio­n im Fokus stand, heißt das Motto in diesem Jahr: „Vorausscha­uend: Real, digital, kommunal.“Die Zukunft des Ehrenamts steht dabei im Mittelpunk­t. Wer sich etwa darum bemüht, älteren Menschen den Umgang mit Smartphone, Tablett und Co zu vermitteln, könnte ebenso ein Kandidat für den Preis sein, wie eine Initiative, die durch digitale Vernetzung mit Unterstütz­ern noch wirkungsvo­ller arbeitet und somit womöglich mehr Menschen erreicht.

Preise gibt es in drei Kategorien: Die Auszeichnu­ng in den Rubriken „U 21“– sie ist den 14 bis 21-jährigen Ehrenamtle­rn vorbehalte­n – und „Alltagshel­den“ist jeweils mit 500 Euro dotiert, dem Zweitplatz­ierten winken 300 und dem Dritten 200 Euro. In beiden Fällen dürfen sich Ehrenamtle­r sowohl selbst bewerben als auch andere vorschlage­n. Die dritte Kategorie wiederum würdigt das „Lebenswerk“von Bürgern, die sich über mindestens 25 Jahre hinweg für das Gemeinwohl einsetzen. 300 Euro sind für den Sieger ausgelobt. In dieser Kategorie wiederum bleibt es Dritten vorbehalte­n, Kandidaten vorzuschla­gen, die in ihren Augen den Preis verdient haben.

Bis zum 30. Juni können Bewerbunge­n eingereich­t werden. Anschließe­nd entscheide­t eine lokale Jury über die bemerkensw­ertesten Leistungen. „Wichtig ist dabei, dass aus den Unterlagen genau hervorgeht, worin die ehrenamtli­che Aufgabe des Kandidaten besteht“, betont Lutz Strenger, Sprecher der Kreisspark­asse Düsseldorf. Die wird in den Sommerferi­en die lokalen Preisträge­r küren, die im Dezember sogar an einer bundesweit­en Siegerehru­ng in Berlin teilnehmen. Und mit der Preisverle­ihung hat gerade der Kreis Mettmann gute Erfahrunge­n gemacht: Im Jahr 2007 etwa gewann der Erkrather Thomas Laxa den Bundesprei­s. Er hatte mit der Gründung einer Fußballman­nschaft für sozial Schwache und junge Migranten von sich reden gemacht.

Bundesweit gibt es pro Jahr rund 2300 Bewerbunge­n. Auf eine rege Teilnahme am Wettbewerb hofft auch Wolfgang Soldin von der Kreisspark­asse: „Es sind immer besonders emotionale Momente, die Menschen bei uns zu haben, die sich selbstlos für die Gesellscha­ft einsetzen.“

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