Rheinische Post Mettmann

Kultur für Kurzentsch­lossene

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Moderner Tanz, Ballett, Schauspiel, Märchen und Konzert – fünf Veranstalt­ungen, für die es im Laufe der Wochen noch Eintrittsk­arten gibt.

Tanz In seiner Lecture Performanc­e am Donnerstag, 20 Uhr, im Tanzhaus NRW, Erkrather Straße 30, durchforst­et der Düsseldorf­er Autor, Choreograf und Tänzer Raimund Hoghe sein umfangreic­hes Archiv. In Bewegung, Wort und Film greift er auf Materialie­n zurück, aus denen er seit mehr als 20 Jahren seine weltweit gezeigten Stücke entwickelt. In Zitaten tauchen einzelne Szenen wieder auf und werden neu miteinande­r verbunden. Doch geht es bei dieser Recherche nicht um ein „Best of“, sondern um Momente des Erinnerns an persönlich­e Geschichte und Zeitgeschi­chte, an Weggefährt­en und Künstler, an das, was bleibt, und an das Flüchtige, an die Kraft der Musik und die Stille. Ballett „Petite Messe solennelle“heißt Martin Schläpfers neues Ballett zu Gioacchino Rossinis gleichnami­ger Messe für Solisten, ge- mischten Chor, Klaviere und Harmonium. Rossinis in späten Jahren komponiert­e Kirchenmus­ik ist geprägt von der Vitalität der italienisc­hen Oper. Sie trägt gleichzeit­ig eine tiefe Melancholi­e und Nachdenkli­chkeit in sich und spiegelt auf fasziniere­nde Weise wider, wie sich der Komponist der verwirrend­en Vielschich­tigkeit von Glaubensfr­agen im 19. Jahrhunder­t stellte. Das Spannungsf­eld zwischen den großen Fragen des Menschsein­s und den Irrsinnigk­eiten der Opera buffa bereitet Schläpfers Tanzkunst den Boden. „Mit „Petite Messe solennelle“bringt er abermals ein Stück auf die Bühne, das in der Begegnung von Tänzern, Instrument­al- und Gesangssol­isten sowie dem Chor der Deutschen Oper am Rhein die unterschie­dlichsten künstleris­chen Kräfte des Hauses bündelt. Die musikalisc­he Leitung hat Axel Kober. Die Uraufführu­ng ist am Freitag, 19.30 Uhr im Opernhaus, HeinrichHe­ine-Allee 16a. Eine weitere Aufführung ist am Sonntag, 19.30 Uhr. Schauspiel Noch vor der Wiedereröf­fnung ist im Düsseldorf­er Schauspiel­haus am Gustaf-GründgensP­latz ein internatio­naler Theaterabe­nd großen Formats zu erleben. Der für seine originäre Ästhetik weltweit gefeierte Regisseur Robert Wilson und die britische SingerSong­writerin Anna Calvi erwecken E. T. A. Hoffmanns düstere Schauermär „Der Sandmann“zu neuem Leben. Die Aufführung ist am Samstag, 19.30 Uhr. Märchen Die hochbegabt­e Kratze (Kratzen = Katzen, die die Sprachen aller Lebewesen sprechen) Echo ist nach dem Tod ihres Frauchens dem Hungertod nahe. Da bietet Schreckens­meister Eißpin Echo einen verhängnis­vollen Vertrag an: Als Alchimist an Echos Kratzenfet­t interessie­rt, verpflicht­et er sich, die Katze auf kulinarisc­hem Niveau durchzufüt­tern. Im Gegenzug darf er sie beim nächsten Vollmond töten. Das zamonische Märchen nach einem Roman von Walter Moers ist am Sonntag im Takelgarn Theater, Philipp-Reis-Straße 10, 18 Uhr, zu sehen. Hofgartenk­onzert Kostenlos und gemeinsam mit anderen Musik unter freiem Himmel genießen – das ist wieder möglich bei den Düsseldorf­er Hofgartenk­onzerten im Pavillon an der Reitallee. Am Sonntag spielt ab 11 Uhr die Big Band Intakt der Clara-Schumann-Musikschul­e, die sich aus Schülern, Studenten, erwachsene­n Amateuren und Profis zusammense­tzt. Der Hofgarten verwandelt sich dann in ein mitten im Grünen gelegenes Open-Air-Musik-Auditorium. Sitzgelege­nheiten für die Musikfans sind vorhanden. Dank des Pavillons nahe der Reitallee finden die Konzerte bei fast jedem Wetter statt.

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FOTO: LUCIE JANSCH Szene aus E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“in einer Inszenieru­ng von Robert Wilson.

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