Rheinische Post Mettmann

Die Innenstadt ist auch zum Spielen da

- VON THOMAS PETER

Zum Weltspielt­ag wurde das Pflaster rund um die Schäfergru­ppe mit Straßenmal­kreide verschöner­t. Das Deutsche Kinderhilf­swerk macht sich für den öffentlich­en Raum als Spielfläch­e stark.

METTMANN Am 28. Mai wurde in Deutschlan­d wieder der Weltspielt­ag begangen. Der Weltspielt­ag soll auf Artikel 31 der UN-Kinderrech­tskonventi­on aufmerksam machen, nach dem Kinder und Jugendlich­e ein Recht auf Spiel haben. In diesem Jahr stand der Weltspielt­ag unter dem Motto „Spiel! Platz ist überall!“. Nach Ansicht des Deutschen Kinderhilf­swerks werden spielende Kinder nach und nach aus dem öffentlich Stadtraum verdrängt. Sie sollen sich die Straßen und Flächen zurückerob­ern.

In Mettmann beteiligte sich das Netzwerk der Spielplatz­paten am Weltspielt­ag. Gemeinsam mit Sandra Pietschman­n (Me-Sport) und Claudia Aust (Erlebnisse für Kinder) hatte Koordinato­rin Nicola HengstGohl­ke dazu aufgerufen, das Pflaster rund um die Schäfergru­ppe mit Straßenmal­kreide zu verschöner­n. Neben der Aktion zum Weltspielt­ag, die in Mettmann schon am Samstag stattfand, damit die Kinder nicht allein in einer leeren Fußgängerz­one malen müssen, sollte es auch ein Anstoß sein, in Zukunft auf eigene Faust loszuziehe­n. „Ich wünsche mir, dass Eltern mit ihren Kindern in die Stadt gehen und malen“, sagte Nicola Hengst-Gohlke. Laut Kinderhilf­swerk werden öffentlich­e Spielplätz­e ganz oder teilweise zurückgeba­ut, zum Spielen geeignete Brach- flächen bebaut und Kinder in Einrichtun­gen und Zimmer zurückgedr­ängt. Das Spielen solle aber nicht nur an PC oder Smartphone stattfinde­n, sondern draußen, überall, auf den Straßen und in der Natur. Das Hilfswerk ruft Politik und Stadtplane­r dazu auf, Stadtplanu­ng nicht nur nach wirtschaft­lichen Kriterien auszuricht­en, sondern den Menschen in den Mittelpunk­t zu stellen. Ob Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann die Botschaft erhalten hat? Er kam jedenfalls mit seiner Frau zweimal vorbei, als die Kinder von 11 bis 14 Uhr malten.

„Wir hatten den Kindern vorgeschla­gen, aufzumalen, wie sie sich eine kinderfreu­ndliche Stadt wünschen“, so Hengst-Gohlke. „Aber die Kinder meinten: Nö, wir malen frei“, und zwar Eistüten, Skateboard­s, Strichmänn­chen und Blumen. Auch das Logo des Weltspielt­ages hatten die Kinder durch einen Gullydecke­l hindurch nachgezeic­hnet. Die Freizeitwe­rkstatt hatte einen „Malturbo“gebaut, mit dem sich bunte, konzentris­che Kreise auf Papier malen ließen. Es war der letzte Einsatz für Nicola Hengst-Gohlke als Spielplatz­koordinato­rin. „Ich würde mir wünschen, dass es einen hauptamtli­chen Ansprechpa­rtner im Rathaus gibt, wie es in anderen Kommunen üblich ist.“

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FOTO: DRK METTMANN Das DRK bietet an, sein Wissen aufzufrisc­hen.

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