Rheinische Post Mettmann

Kirmes vor dem Rathaus ist gerettet

- VON OLIVER WIEGAND

Vom 8. bis zum 11. September sollen nun doch Buden und Fahrgeschä­fte aufgebaut werden. Der Schützenve­rein hatte die Veranstalt­ung zunächst abgesagt. Ex-Schützench­ef Axel Paul hat ein paar Mitstreite­r um sich gesammelt.

WÜLFRATH Nach der Hauptversa­mmlung des Wülfrather Schützenve­reins im März war eigentlich alles klar: In diesem Jahr sollte es beim Schützenfe­st weder eine Kirmes noch ein Festzelt und darüber hinaus auch keinen Umzug durch die Stadt mehr geben.

Als Grund wurden vom Vorstand des Vereins zu hohe Kosten vor allem rund um die Organisati­on der Kirmes angegeben. Nun hat sich das Blatt offenbar komplett gewendet.

Axel Paul

Ein Trio – unter ihnen der ehemalige Vorsitzend­e der Wülfrather Schützen, Axel Paul – hat nun hinter den Kulissen doch eine Kirmes organisier­t. Mit im Boot sind auch die Schaustell­er, die sich den Termin schon seit Monaten freigehalt­en haben. Bei der Stadt sind die erforderli­chen Anträge und Genehmigun­gen eingegange­n – die Kirmes vom 8. bis zum 11. September ist bereits genehmigt. „Die Schaustell­er sind unter anderem auf mich zugekommen“, sagt Axel Paul. Bis Anfang des Jahres war Paul noch Schützench­ef, nach einem Zerwürfnis trat er aus dem Verein aus. Man habe den Schaustell­ern gegenüber sowas wie ein soziale Verantwort­ung. Seit 2012 die erste Kirmes auf dem Rathausvor­platz stattfand, haben sich die Schaustell­er den Termin im Kalender freigehalt­en. „Ich habe nun überlegt, wie wir die Kirmes trotz allem noch auf die Beine stellen können“, sagt Paul. Darüber hinaus habe er auch die Zeit dazu, sich schon Anfang des Jahres 14 Tage Urlaub genommen. Die Kirmes soll nun wie in den vergangene­n Jahren gewohnt aufgebaut werden. „Wo die Strom- und Wasseransc­hlüsse sind, weiß ich, ich habe ja oft genug mit beim Aufbau geholfen“, sagt Paul.

Was allerdings fehlt, ist ein Festzelt und ganz wichtig: die Schützen. Die Mitglieder des Schützenve­reins haben auch erst durch die Medien davon erfahren. „Ich finde das für Wülfrath schön, dass die Kirmes wieder kommt“, sagt Daniel Fahl, Vorsitzend­er des Schützenve­reins. Er betont allerdings, dass die Wülfrather Schützen mit der Kirmes nichts zu tun haben.

Planen die Schützen jetzt, wo eine Kirmes vor Ort ist, doch einen Umzug durch die Stadt? Werden sich die Schützen gar nicht auf der Kirmes „sehen lassen“? Daniel Fahl weiß es noch nicht. „Ich werde das mit dem Vorstand und unseren Mitglieder­n besprechen“. Bis dahin bleibe es dabei, dass die einzige Veranstalt­ung unter der Rubrik Schüt- zenfest in Wülfrath der Ball am 30. September im Ludowigs-Haus ist. Auf der Hauptversa­mmlung des Schützenve­reins im März hatte es zur Kirmes klare Worte gegeben. Anscheinen­d – so hieß es vor wenigen Wochen – hatte der Schützenve­rein jahrelang über seine Verhältnis­se gelebt.

Mit Platz- und Zeltmiete, Technik, Musik, Toilettenh­äuschen und Sicherheit waren bei der Kirmes immense Kosten entstanden, die durch den Getränkeve­rkauf nicht gedeckt werden konnten, hieß es. Im vergangene­n Jahr soll so ein Mi- nus von über 3000 Euro entstanden sein. Axel Paul dementiert dieses Minus. „Das stimmt nicht, am Ende ist eine schwarze Null dabei heraus gekommen“, so Paul im Gespräch mit der RP. Es stimme allerdings, dass man im vergangene­n Jahr mit der Kirmes keinen Gewinn gemacht habe. Grund war wohl vor allem der Auftritt einer Band, die eine gute Musikanlag­e brauchte, um das Publikum zu beschallen.

Die Schützen sind übrigens herzlich eingeladen, so Axel Paul, die Kirmes zu besuchen. „Als Gäste sind mir alle willkommen.“

„Wir haben mit der Kirmes im vergangene­n Jahr keine 3000 Euro Miese gemacht. Am Ende war eine

schwarze Null“

Ehemaliger Schützench­ef

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany