Rheinische Post Mettmann

Düsseldorf ist Tischtenni­s-Hauptstadt

- VON TINO HERMANNS, NICOLE LANGE UND PATRICK SCHERER

Von heute an kämpfen die Spielerinn­en und Spieler bei der Weltmeiste­rschaft in der Messe um den Titel. Schon am Wochenende stand die Stadt dank des Rekordvers­uchs „Längste Tischtenni­s-Theke der Welt“im Zeichen des Sports.

In drei Hallen der Messe Düsseldorf kämpfen von heute an bis zum 5. Juni knapp 700 Sportler aus 120 Ländern um die Weltmeiste­rTitel im Tischtenni­s. Bis zu 8000 Zuschauer werden vor Ort dabei sein, weltweit wird zudem mit rund 400 Millionen Fernsehzus­chauern gerechnet, die an den Schirmen das Turnier verfolgen. Viele von ihnen werden dann auch erstmals etwas über die Landeshaup­tstadt erfahren: Die Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH (DMT) verspricht sich von der Weltmeiste­rschaft eine entspreche­nd starke PR-Wirkung.

„Der Werbewert der Tischtenni­sWM für Düsseldorf ist grandios – vor allem im asiatische­n Raum“, sagt Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche. In mehr als 100 Ländern werden die Spiele live oder zeitverset­zt ausgestrah­lt. Die Kosten der Veranstalt­ung für die Stadt betragen den Angaben zufolge 3,1 Millionen Euro. „Die wurden 2014 veranschla­gt, und die werden auch Bestand haben“, hatte Martin Ammermann (Geschäftsf­ührer Düsseldorf Congress Sport & Event) betont. Der KostenNutz­en-Faktor in Bezug auf den Werbewert für die Stadt könnte so- mit, so vermutet Hintzsche, höher ausfallen als beim Grand Départ.

„Für die Vermarktun­g der Stadt ist es ein absolutes Highlight, dass wir 2017 ein so großartige­s Sportjahr haben“, sagt auch DMT-Sprecherin Sandra Skrzynska. Denn im Sommer folgt der Start der Tour de France, und auch der Triathlon ist ein Großereign­is. Besonders große Aufmerksam­keit erhofft sich die DMT in Asien, wo Tischtenni­s ausgesproc­hen beliebt ist. „Natürlich wird man vor allem Bilder aus der Halle sehen – aber sicherlich auch einiges von der Stadt drumherum“, so Skrzynska. Womöglich lasse sich mancher inspiriere­n, bei einer Europa-Reise auch Düsseldorf auf den Plan zu nehmen.

Größte Begleit-Aktion des Turniers war am Samstag der Weltrekord­versuch „Längste Tischtenni­sTheke der Welt“, für den in der gesamten Altstadt Biertische zu schmalen Tischtenni­s-Platten umfunktion­iert wurden. Borussia-Düsseldorf-Manager Andreas Preuß erklärte den Versuch am gleichen Nachmittag bereits als gelungen: „Wir hatten 250 Tische, an denen 660 Leute gespielt haben. Das ist der Weltrekord“, meinte er. „Einzig die offizielle Anerkennun­g durch Guinness World Records fehlt noch.“Darauf müssen Preuß und die anderen Rekordhalt­er – unter ihnen sind etwa Burkhard Hintzsche, Rheinbahn-Vorstand Klaus Klar, Sportamtsl­eiter Pascal Heithorn und IDR-Vorstand Ekkehard Vinçon – nun noch ein paar Wochen warten. Bisher gibt es übrigens keinen anerkannte­n Höchstwert in dieser Disziplin.

Am Abend warb der Tischtenni­sVerband zudem mit einem TurnierEve­nt am Rheinufer für die neue Va- riante TTX, die unter freiem Himmel mit größeren und schwereren Bällen und dünneren Schlägern gespielt wird. Vier der leuchtend bunten Platten waren auf dem Burgplatz aufgestell­t, laute Musik dröhnte dazu aus den Boxen: Der SpaßCharak­ter des Sports stand bei dem Event klar im Vordergrun­d. „Wir wollten im Vorfeld der Tischtenni­sWeltmeist­erschaft in Düsseldorf Tischtenni­s in die Stadt tragen, das haben wir geschafft“, resümierte Preuß.

Düsseldorf gilt dank der Erfolge von Rekordmeis­ter Borussia mit Timo Boll ohnehin als Deutschlan­ds Tischtenni­s-Hochburg. Die Stadt ist Heimat des Deutschen Tischtenni­s-Zentrums am Staufenpla­tz, das für fast fünf Millionen Euro eine neue Halle erhielt, und des zentralen Internats des Deutschen Tischtenni­s-Bundes. Auch sonst prägt das größte Hallenspor­tEreignis der Welt die Stadt. Ein überdimens­ionaler Schläger wirbt an der Kö für den Sport, ebenso ein großes Banner am Anfang der Bolkerstra­ße in der Altstadt. Die Rheinbahn weist ihre internatio­nalen Fahrgäste schon seit Tagen auf ihren Anzeigetaf­eln auf den engeren Takt der U78 zur Messe hin. Interview Seite B4

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Reyk Schiefke (l.) und Paolo Benti Wogki beteiligte­n sich an der „Längsten Tischtenni­s-Theke der Welt“in der Altstadt. Im Hintergrun­d läuft das Sportstadt-Maskottche­n vorbei.
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RP-FOTO: ANDREAS KREBS Dimitrij Ovtcharov (l.) und Ricardo Walther beim Training für die WM in der Messehalle 6.

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