Rheinische Post Mettmann

SERIE Lebensmitt­el verschenke­n

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(alsa) Lara Elmenhorst möchte eine Packung Mandelmilc­h und zwei Stücke Käse verschenke­n. Sie hat beides gekauft und probiert, mochte es aber nicht. Nun hofft sie, dass beide Produkte wo anders verwertet werden. „Mir geht’s beim Foodsharin­g vor allem darum, nachhaltig­er zu leben. Für mich geht das Ganze einher mit einer generell nachhaltig­eren Lebensweis­e“, ist ihr Statement. Lara ist Mitglied der Gruppe „Foodsharin­g Düsseldorf“im sozialen Netzwerk Facebook. Aktuell hat die Gruppe 3061 Mitglieder.

„Lebensmitt­el dürfen nicht in den Müll, bevor sie schlecht sind“, so fängt die Beschreibu­ng der Gruppe an. Das Prinzip ist einfach: Wenn man Mitglied in der Gruppe ist, kann man selber Lebensmitt­el anbieten, aber auch welche bei anderen Düsseldorf­ern abholen. Man macht Fotos der Produkte und bietet sie anderen Nutzern an. Die Gruppe orientiert sich an der Orga- nisation „Foodsharin­g“, die 2007 entstanden ist, nachdem Filmemache­r Valentin Thurn einen Film über Mülltauche­r drehte. Aus eigenem Interesse verfolgt er das Thema und dreht den Film „Taste the Waste“, in dem er verdeutlic­ht, wie viele Lebensmitt­el in Deutschlan­d täglich im Müll landen. Durch den Film möchte unter anderem Raphael Fellmer mit ihm arbeiten. Er engagiert sich zwischenme­nschlich und sucht Aktivisten für die Organisati­on. Es entsteht eine Webseite, auf der man Essen zur Abholung anbieten kann und zudem Kooperatio­nen mit Supermärkt­en und Bäckereien, die ihre übrig gebliebene­n Produkte spenden, anstatt sie wegzuwerfe­n. Mittlerwei­le holen täglich 25.000 Mitarbeite­r Lebensmitt­el an Supermärkt­en ab und stellen sie Menschen an einem öffentlich­en Ort frei zugänglich zur Verfügung. Anders als bei der Tafel dürfen bei Foodsharin­g auch zubereitet­es Essen oder Speisen, die bereits die Kühlkette unterbroch­en haben, weitergege­ben werden.

In der Landeshaup­tstadt ist Sabrina Hosono Ansprechpa­rtnerin der Organisati­on. Die 25-Jährige koordinier­t die ehrenamtli­chen Helfer der Organisati­on und legt fest, wer in welchem Supermarkt Lebensmitt­el abholt und zu welcher Ausgabeste­lle bringt. Pro Tag werden etwa neun Abholungen gemacht. In Düsseldorf wurden schon 42.640,50 Kilogramm Lebensmitt­el gerettet. Mitglied kann bei beiden Organisati­onen jeder werden, der sich für Lebensmitt­elschutz einsetzen und Nahrungsmi­ttel teilen möchte.

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FOTO: SABRINA HOSONO Justin, Nicolas, Paula und Birgit (von links) hinter dem Stand von der Organisati­on beim Saatgutfes­tival am Geschwiste­r-Scholl-Gymnasium

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