Rheinische Post Mettmann

Martin Sträßer: Der Politikwec­hsel braucht viel Zeit

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WÜLFRATH (wie) Zwei Wochen nach der Landtagswa­hl hat sich der Wülfrather Martin Sträßer wieder zu Wort gemeldet. „Das landesweit­e Ergebnis war für fast alle – auch für mich – eine faustdicke Überraschu­ng“, schreibt Sträßer nun in seinem Newsletter.

CDU und FDP haben jetzt sogar eine eigene Mehrheit. „Sie ist aber hauchdünn und beträgt nur eine einzige Stimme“, warnt Sträßer. Die Euphorie des Wahlabends möchte er nun ein wenig bremsen. Nach der Sitzvertei­lung im Landtag hat das neue Regierungs­bündnis aus CDU und FDP mit 100 zu 99 nur eine einzige Stimme Mehrheit. Das sei denkbar knapp, so Sträßer. Bisher gebe es diese Mehrheit auch nur auf dem Papier.

Umso wichtiger sei es, dass man die positive Grundstimm­ung in echten Zusammenha­lt umwandle. In einer Koalition könne nicht jeder alles verwirklic­hen, was im jeweiligen Wahlprogra­mm stand. Vernünftig­e Kompromiss­e seien notwendig. „Und schließlic­h brauchen wir alle sehr viel Geduld. Ein Politikwec­hsel geschieht nicht per Knopfdruck, sondern braucht Zeit – sehr viel Zeit“, sagt Sträßer.

Die ersten beiden Wochen nach der Wahl seien genauso anstrengen­d wie die letzten beiden vor der Wahl gewesen. An seiner ehemaligen Arbeitsste­lle sei viel nachzuar- beiten. Zugleich ist Sträßer dabei, ein neues Büro im Landtag aufzubauen und einzuricht­en. Die ersten beiden Fraktionss­itzungen haben schon stattgefun­den, obwohl der Landtag erst am 1. Juni zu seiner konstituie­renden Sitzung zusammenko­mmt.

Am Wahlabend konnte sich Martin Sträßer erst gegen 20 Uhr sicher sein, den Wahlkreis direkt gewonnen zu haben. Während sein Mitbewerbe­r Volker Münchow (SPD) seinen Heimvortei­l in Langenberg nutze und in Velbert-Mitte um 0,2 % vorne lag, hatte Sträßer einen deutlichen Vorsprung in Neviges, Wülfrath und Mettmann. „Was mich besonders freut: im Vergleich von Erst- zu Zweitstimm­e hatte ich 6,8 Prozent mehr Stimmen als die CDU – intern hatte ich die Messlatte auf 5 Prozent gelegt. Zum Vergleich: Volker Münchow lag nur 2,7 Prozent vor der SPD.

Der Rechtsanwa­lt begann früh mit der Politik. 1979 im Rat Velbert mit 19, ab 1994 für zehn Jahre Kreistagsm­itglied, hat Sträßer sein politische­s Tätigkeits­feld nach seinem Umzug nach Wülfrath in die Kalkstadt verlegt. Seit acht Jahren sitzt er dort im Rat der Stadt. Seit 22 Jahren ist Sträßer verheirate­t, als Vater von drei Kindern im Alter von 16, 18 und 20 Jahren entdeckte der Jurist schon vor Jahren die Bildungspo­litik als politische­n Schwerpunk­t.

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