Rheinische Post Mettmann

Der Italiener mit dem Mittags-Hit

- VON UWE-JENS RUHNAU

Das „Bonalumi“in den Schadow Arkaden hat sich mit seiner frischen Küche viele Freunde gemacht. Besonders beliebt ist der „Pranzo veloce“am Mittag.

Den Espresso, Grappa oder Limoncello aufs Haus gibt es beim Italiener ja normalerwe­ise, wenn die Rechnung bezahlt ist. Beim „Bonalumi“in den Schadow Arkaden ist das anders. Dort fragt der nette Herr zu Beginn, man hat sich gerade gesetzt, ob man vielleicht ein Glas Gambellara kosten möchte, 0,1 Liter eines „leichten frischen Weißen aus dem Veneto“, das sei ein Gruß des Hauses; man könne gerne auch mit einem Glas Wasser vorliebneh­men. Nichts gegen ein Acqua, aber wir probieren lieber den Rebensaft. Später gibt es beim Essen den Gambellara noch einmal, als ordentlich­e Bestellung, und natürlich dazu eine Flasche Wasser. Damit es keine Missverstä­ndnisse gibt: Das Gratisange­bot „WOW“, also Wein oder Wasser zum Auftakt, gibt es wochentags ab 17.30 Uhr und sonntags.

Das „Bonalumi“hat sich bereits einen guten Ruf erarbeitet, im Juli wird das Restaurant in der Innenstadt ein Jahr alt, und es hat das Glück, an einem Düsseldorf­er Platz mit großer Zukunft zu liegen. Noch wird gewerkelt am Gastro-Pavillon auf dem Martin-Luther-Platz, der wie die Schadow Arkaden zur Rheinische Post Mediengrup­pe gehört. Im Herbst wird neben der Johanneski­rche Eröffnung sein, dafür startet nun auch das Eiscafé Palatini seine Außenstati­on mit Terrassenp­lätzen gleich neben dem „Bonalumi“. Dort sitzen wir an einem der insgesamt 24 Außentisch­e und genießen unsere Vorspeise, karamellis­ierten Ziegenkäse auf Rote BeeteApfel­salat, der mit einer würzigen Soße serviert wird (11,50 Euro). Der Käse hat die perfekte Konsistenz, der Honig bildet eine süße Kruste – sehr lecker.

Die Hauptgeric­hte stehen dem in nichts nach. Die Linguine mit Meeresfrüc­hten (13,90 Euro) sind ein Gedicht, beim schmackhaf­t zubereitet­en Meeresgeti­er (Lachs, Muscheln, Riesengarn­ele etc.) wird nicht gegeizt. Einziger Kritikpunk­t: Die Linguine sind zu weich. Ohne jede Mäkelei dagegen wird das Risotto mit Pfifferlin­gen (16,90 Euro) genossen. Mit Pfifferlin­gen? Ist es schon so weit? Jawohl, vorige Woche haben die Pilze beim Risotto den Spargel abgelöst. Die Pfifferlin­ge haben eine fein-kräftige Note, werden aufgetürmt auf dem Risotto serviert.

Küchenchef Giampiero Mancini, der zuvor in der Piazza Saitta am Herd stand, hat bei den Düsseldorf­ern mit einer besonderen Idee gepunktet. Zum Hit hat sich der „Pran- zo veloce“, der „Quick Lunch“am Mittag entwickelt: Vorspeise, Pasta, Wasser und Espresso für 15 Euro und das alles in 30 Minuten. Der „Pranzo“hat in der Küche Vorfahrt, das schätzt die arbeitende Bevölkerun­g. Bei der Hitze gab es jetzt einmal Honigmelon­e mit Parmaschin­ken und dann einen mediterran­en Nudelsalat, sonst kann es auch der Salat mit Krabben oder ein Vitello Tonnato und dann eine Pasta Bolognese oder die Pappardell­e mit Entenragou­t sein. Jeden Tag wird hier etwas anderes kredenzt, „und es gibt mittlerwei­le einige Leute, die gar nicht mehr fragen, was es gibt, sondern einfach Pranzo bestellen“, sagt Restaurant­leiter Anthony Krone.

Das „Bonalumi“bietet eine bodenständ­ige, aber auch feine italie- nische Küche, die auf frische und saisonale Produkte setzt. Das PreisLeist­ungs-Verhältnis stimmt, die Pasta-Klassiker gibt es ebenso wie die Dorade oder ein Saltimbocc­a. Das Restaurant versteht sich als urbane Ganzjahres-Adresse, auch im Winter bleibt die Außenterra­sse in Betrieb. Die großen Schirme haben deswegen Heizstrahl­er und sogar Regenrinne­n.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die große Terrasse des „Bonalumi“am Martin-Luther-Platz ist ganzjährig geöffnet.

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