Rheinische Post Mettmann

In Mettmann fehlen viele Kitaplätze

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

An der Gruitener Straße wird eine neue Einrichtun­g gebaut, in Metzkausen wird die Kindertags­einrichtun­g der Heilige Familie erweitert. Ob an der Peckhauser Straße eine Übergangsl­ösung möglich ist, wird noch geprüft.

METTMANN Trotz aller Anstrengun­gen der Stadt und der freien Träger fehlen in Mettmann Kindergart­enplätze. Wie die Verwaltung in einer Vorlage für den nächsten Jugendhilf­eausschuss (8. Juni, 17 Uhr, Rathaus) mitteilt, konnten zwar 410 Platzzusag­en für das neue Kitajahr gemacht werden. Aber: 90 Kinder stehen immer noch auf der Warteliste.

Der Grund für den hohen Bedarf: In Mettmann sind in den vergangene­n Jahren überdurchs­chnittlich viele Neubaugebi­ete erschlosse­n und bezogen worden. In der Mehrzahl waren es Familien aus dem Umland, die in Mettmann eine neue Heimat gefunden haben. Und es sind Familien, in denen beide Elternteil­e arbeiten (müssen und wollen), um den Lebensstan­dard zu halten, beziehungs­weise um die Hypotheken­zinsen zu tätigen. Die Folge: Mehr Kinder müssen länger als früher versorgt werden. Tagesmütte­r und Erzieherin­en in Kitas haben jede Menge Arbeit.

Die Stadt hat nun vor, in der Trägerscha­ft der Arbeiterwo­hlfahrt an der Gruitener Straße eine neue Kita mit 100 Plätzen in fünf Gruppen zu bauen. Kosten: 3,65 Millionen Euro. Zum Jahresende 2018/Anfang 2019 sollen dort die ersten Kinder einziehen. Doch das wird nicht reichen. Die Erweiterun­g der Evangelisc­hen Kindertage­seinrichtu­ng Am Hoshof konnte zeitlich nicht so umgesetzt werden, sagt Fachbereic­hsleiterin Ute Piegeler, wie ursprüngli­ch geplant, da zunächst noch Schwierigk­eiten mit der Beauftragu­ng von Unternehme­n, der Finanzieru­ng und der Baugenehmi­gung behoben werden mussten. Der neue Zeitplan geht nun von einem Baubeginn Mitte Juni 2017 aus. Bei einer zehnmonati­gen Bauzeit kann mit einer Inbetriebn­ahme im April 2018 gerechnet werden, so dass dieses Bauprojekt kaum zu einer Entlastung für das derzeitige Kindergart­enjahr führen wird.

Die katholisch­e Kita Heilige Familie in Metzkausen soll um zwei Gruppen erweitert werden, so dass an diesem Standort ein viergruppi­ger Kindergart­en existieren würde. Piegeler: „Das Raumkonzep­t wäre auch für die U3-Betreuung (Kinder unter drei Jahren) tauglich. Es könnten an diesem Standort 40 neue Plätze geschaffen werden.“Der Mettmanner Kirchenvor­stand befinde sich in intensiven Abstim- mungsgespr­ächen mit der Erzdiözese Köln. Die Baukosten inklusive Außengelän­de und Ausstattun­g belaufen sich auf 1,1 Millionen Euro.

Zwischenze­itlich wurde geklärt, dass die Stadt Mettmann das Schulgebäu­de am Peckhaus (ehemals Förderschu­le) zurückkauf­en kann. Dort könnten zwei Übergangsg­ruppen eingericht­et werden. Allerdings liegt noch keine Genehmigun­g vor; die Finanzieru­ng ist ebenfalls ungeklärt. Die Verwaltung will das Projekt „mit Hochdruck“bearbeiten.

Die Errichtung einer zweigruppi­gen Kindertage­seinrichtu­ng in Trägerscha­ft der Evangelisc­h-Freikirchl­ichen Gemeinde an der Bahnstraße sollte aus Sicht der Verwaltung derzeit nicht weiter verfolgt werden, da Mettmann-Süd und Goldberg versorgt sind.

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