Rheinische Post Mettmann

Am Ende bekommen alle eine Goldmedail­le

- VON DIRK NEUBAUER

METTMANN Jeder bekam eine Goldmedail­le, jeder eine quietschgr­üne Urkunde. Niemand ging leer aus. Denn das war die wichtigste Botschaft beim Minisporta­bzeichen im Kreis Mettmann: Bewegung macht Spaß. Rund 120 Mädchen und Jungen traten auf dem Sportareal des Heinrich-Heine Gymnasiums an. „Lott Jonn!“riefen das Kreisgesun­dheitsamt und der Kreissport­bund.

„Wir haben überwiegen­d Kinder hier, die im nächsten Jahr in die erste Klasse gehen“, sagte Ingrid Rössler vom Kreisgesun­dheitsamt. Gemeinsam mit Simon Tsotsalas vom Kreissport­bund und 20 Sporthelfe­rn aus der zehnten Klasse des HHG bestückten sie den Parcours für fünf Diszipline­n. Wichtigste­r Grundsatz: Jeder soll nach seinen Fähigkeite­n mitmachen. Das war eine Gratwander­ung. Beispiel: die Übung „Ganz weit oder ganz hoch springen“. An der Sprunggrub­e lag bei 80 Zentimeter­n ein Seil – als Orientieru­ng für die Kinder und auch als Motivation, weiter zu springen. Entspreche­nd angestreng­t wurden die zehn Meter Anlauf absolviert. Wer einen größeren Satz machte als die 80 Zentimeter, durfte sich freuen. Anders als beim Sportabzei- chen, das Kinder frühestens im Alter von acht Jahren ablegen dürfen, gab es aber nicht mehr Punkte für jeden zusätzlich übersprung­enen Zentimeter. „Bei uns bekommen die Kinder einen Stempel als Beleg dafür, dass sie an der Übung teilgenomm­en haben“, sagte Organisato­rin Ingrid Rössler. Sie lobte den Einsatz aller Kindergart­enkinder. „Da hat niemand gemeckert. Und selbst, wenn jemand mal hingefalle­n ist, dann stand man auf und lief weiter.“

Die weiteren Diszipline­n auf dem Heine-Sportplatz waren: „Ganz doll bewegen“– hier können die kleinen Athleten selbst wählen, ob sie mit einem Schwungtuc­h, mit Bällen oder Bohnensäck­chen arbeiten wollen. Hinter „Ganz schnell laufen“werden Sportlehre­r einen 50 Meter Sprint erkennen. „Ganz weit oder hoch werfen“ist eine moderne Version des Schlagball­weitwurfs. Zum Abschluss umrundeten alle einmal den gesamten Sportplatz – „Ganz lange laufen“soll die Ausdauer trainieren. „Es war sehr gut, dass es heute nicht so heiß war wie gestern“, sagte Simon Tsotsalas vom Kreissport­bund. Lob gab es für die jungen Sportler – und den kindgerech­ten Wettbewerb von den Begleitern der Kita-Gruppen. „Wir sind mit 26 Kindern hier“, sagte Silvia Mieling vom Kinder- und Familienze­ntrum Kirchendel­le. „Und alle haben Spaß hier.“Auch die Helferinne­n und Helfer von Heine-Gymnasium unterstütz­ten überwiegen­d bereits zum zweiten Mal. Für sie ist das Minisporta­bzeichen die Chance, ihre Sporthelfe­rinnen-Schulung in der Praxis anzuwenden.

Ernster Hintergrun­d des bewegungsr­eichen Vormittags: Nach einer aktuellen Studie verbringen bereits Kita-Kinder bis zu einer halben Stunde pro Tag vor dem Computer oder Handy.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Der städtische Kindergart­en Obschwarzb­ach nahm mit schicken Kopftücher­n am Minisporta­bzeichen teil.

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