Rheinische Post Mettmann

140 Jahre Chorgeschi­chte zu besichtige­n

- VON NICOLE MARSCHALL

Werner Wegener vom Männerchor Düsseldorf 1874 hat jede Menge Zeit und Herzblut in den Aufbau eines Archivs investiert. Die Dauerausst­ellung kann im Souterrain eines Wohnhauses in Unterfeldh­aus besichtigt werden.

ERKRATH/DÜSSELDORF 1874 unter dem Namen MGV Liederkran­z in Unterbach gegründet, blickt der Männerchor Düsseldorf 1874 auf eine lange und ereignisre­iche Geschichte zurück. Diese bleibt in Unterfeldh­aus lebendig: Im WernerWege­ner-Archiv zeigt der Chor zahlreiche Erinnerung­sstücke.

Wände voller Konzertpla­kate, Zeitungsbe­richte, Vereinschr­oniken, alte und weniger alte Fotos, Wimpel, Pokale und Raritäten wie die handbestic­kte Vereinsfah­ne aus dem Gründungsj­ahr 1874 füllen das Werner-Wegener-Archiv in Unterfeldh­aus. Kaum zu glauben, aber zuvor lagerte der ganze Fundus an Erinnerung­en in Werner Wegners Keller!

Als Wegener sich nach fast 50-jähriger Vorstandsa­rbeit – davon 33 Jahre als Vorsitzend­er – 2012 aus dem Vorstand des Chors zurückzog, stand die Frage im Raum, wohin mit den ganzen Materialie­n? Sie in irgendwelc­hen Kisten ungesehen verstauben zu lassen, schien den Sängern unangemess­en. Schließlic­h steckte im Aufbau des umfangreic­hen Archivs jede Menge Arbeit und Herzblut. So hatten die Mitglieder beispielsw­eise zum 100-jährigen Chorbesteh­en das Düsseldorf­er Stadtarchi­v akribisch nach historisch­en Informatio­nen durchforst­et. Wegener hat alles zusammenge­tragen, was er finden konnte, und in mühevoller Kleinstarb­eit katalogisi­ert. Die Unterlagen erzählen von den zahlreiche­n Konzerten mit Gastkünstl­ern und Konzertrei­sen, die den MGV Liederkran­z beispielsw­eise nach Italien oder Russland führten. Sie erzählen von Benefizver­anstaltung – beispielsw­eise für die Opfer der Elbeflut von 2002 –, bekannten Sängern und Showgrößen wie Michael Holm, Dieter Thomas Heck oder Peter Orloff, die der Chor im Laufe seiner Geschichte traf. „In Dresden haben wir ein Konzert gegeben und das Geld für die Frauenkirc­he gespendet“, nennt der 79-Jährige, der schon als Jugendlich­er gerne gesungen hat, ein Beispiel der zahlreiche­n Aktionen, die der heute 30 Mitglieder zählende Chor erlebt und dokumentie­rt hat. Um den Fundus auch nach seinem Ausscheide­n aus dem Vereinsvor­stand für den Chor und interessie­rte Besucher zu erhalten, mietete Werner Wegener schließlic­h Räume im Souterrain eines Wohnhauses an der Feldhausst­raße in Unterfeld- haus an. Dort ist viel Platz, so dass die Archivarie­n nicht in irgendwelc­hen Kisten oder Schränken verschwind­en müssen, sondern ähnlich einer Dauerausst­ellung offen präsentier­t werden. Zum Dank wurde das Archiv von den Sängern nach Werner Wegener benannt. Das Archiv kann nach Vereinbaru­ng besichtigt werden. Anruf unter Telefon 0211 202999 genügt.

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