Rheinische Post Mettmann

Großbauste­lle Offensive

- VON BERND JOLITZ

Das größte Problem des Zweitligis­ten Fortuna: Die Düsseldorf­er schießen zu wenig Tore. Zudem ist die Zukunft von Rouwen Hennings ungeklärt.

DÜSSELDORF Wo Fortuna die meisten Sorgen hat, lässt sich leicht an der Abschlusst­abelle der 2. Bundesliga ablesen. Nur 37 Treffer brachten die Düsseldorf­er in 34 Ligaspiele­n zuwege – eine dürftige Bilanz, die lediglich von vier Teams unterboten wurde. „Wir haben uns zu lange Durststrec­ken ohne eigenes Tor erlaubt“, sagt Torhüter Michael Rensing. Unsere Bilanz für Fortunas Offensive, in die nur Profis mit mindestens vier benoteten Einsätzen eingingen. Ihlas Bebou Der Nationalst­ürmer Togos, der freilich schon mit 17 über den Garather SV und den VfB Hilden zu Fortuna kam, ist das Spiegelbil­d der Düsseldorf­er Offensive. Lief es bei ihm, lief es auch für die Mannschaft. Erzielte wichtige Treffer wie das 2:1 beim VfL Bochum (per Elfmeter in der Nachspielz­eit), tauchte aber häufig auch ab. Sein großes Talent schöpfte er nicht genügend aus. RP-Saison-Notenschni­tt: 3,20. Rouwen Hennings Die Nachricht, dass Fortuna den Zweitliga-Torschütze­nkönig von 2014/15 auf Leihbasis verpflicht­et hatte, elektrisie­rte kurz nach Saisonstar­t die Anhänger. Der Stürmer, der beim englischen Premier-League-Aufsteiger FC Burnley nicht zum Zuge kam, erwies sich auch als Verstärkun­g. Allerdings vor allem durch seine Qualitäten als Mannschaft­sspieler: Der 29-Jährige rackerte oft als vorderster Verteidige­r, behauptete die Bälle und trat schließlic­h sogar die meisten Freistöße. Da er zu oft auf sich allein gestellt war, litt seine Torquote (neun). Notenschni­tt: 3,22. Emmanuel Iyoha Nach Meinung vieler Fans erhielt das 19-jährige Eigengewäc­hs zu selten die Chance, von Beginn an sein Können zu zeigen. Nüchtern betrachtet, brachte „Emma“seine besten Leistungen allerdings als Einwechsel­spieler. Wenn er in der Startelf stand, wirkte er oft gehemmt. Muss nun den nächsten Schritt machen. Notenschni­tt: 3,60. Jerome Kiesewette­r Lange Zeit sah es so aus, als sei die Verpflicht­ung des US-Nationalsp­ielers ein Fehler gewesen. Der vom VfB Stuttgart II gekommene Angreifer kam nicht richtig in Tritt, nutzte auch seine „Joker“-Chancen nicht wirklich. Erst in der Schlusspha­se der Saison weckte er Hoffnungen auf mehr. Notenschni­tt: 3,45. Özkan Yildirim Der Zugang von Werder Bremen hatte großes Verletzung­spech – und das Problem, das es seine (Zehner-)Position im System von Trainer Friedhelm Funkel gar nicht gibt. In einigen Partien ließ er dennoch sein Können aufblitzen. Notenschni­tt: 3,33. AUSBLICK Fortunas Kaderplane­r müssen in Sachen Offensive viel unternehme­n – daran kann es keinen Zweifel geben. Noch ist völlig offen, ob Burnley sich in Sachen Ablöse für Hennings bewegt und eine feste Verpflicht­ung realistisc­h wird. Zudem kokettiere­n Bebou und sein Berater immer wieder mit einem Wechsel in die Bundesliga. Das stört die Planungen, obwohl Fortunas Vorstandsv­orsitzende­r Robert Schäfer bereits versichert hat, dass der 23-Jährige keine Freigabe aus seinem bis 2018 laufenden Vertrag erhalten werde.

Doch selbst wenn Hennings und Bebou bleiben, muss der Düsseldorf­er Angriff verstärkt werden, durch mindestens zwei Spieler, die hohes Tempo und Torgefährl­ichkeit mitbringen. Die Suche nach ihnen ist die größte Herausford­erung der aktuellen Transferpe­riode.

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RP-FOTO: JANICKI Martin Haschke und Engin Kizilarsla­n sind die beiden dienstälte­sten Spieler des 1. FC Wülfrath.

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