Rheinische Post Mettmann

Saudi-Arabien und Ägypten brechen mit Golf-Staat Katar

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DOHA (rtr) In der arabischen Welt kommt es zu einem folgenschw­eren Zerwürfnis: Wegen des Vorwurfs der Terrorismu­sunterstüt­zung wollen Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigte­n Arabischen Emirate und Bahrain ihre diplomatis­chen Verbindung­en zu Katar abbrechen. Zudem kündigten sie an, die Verkehrsve­rbindungen nach Katar einzustell­en. Bürger aus dem Land hätten nun zwei Wochen Zeit, die drei anderen Golfstaate­n zu verlassen. Katar wies die Anschuldig­ungen als Lügen zurück und sprach von einer Kampagne zur Schwächung des Landes. Der saudi-arabische Erzrivale Iran sieht sich als eigentlich­es Ziel des Vorstoßes und die USA als Strippenzi­eher.

Saudi-Arabien beschuldig­t Katar, extremisti­sche Organisati­onen wie die Muslimbrud­erschaft, den IS und Al Kaida zu unterstütz­en und deren Botschafte­n zu verbreiten. Der Vorwurf richtet sich insbesonde­re gegen den staatliche­n Fernsehsen­der Al Dschasira. Saudi-Arabien klagt Katar zudem an, Milizen mit Kontakten zum Erzrivalen Iran zu fördern.

Außerdem wurde Katar aus der von Saudi-Arabien angeführte­n Militärkoa­lition ausgeschlo­ssen, die im Jemen gegen schiitisch­e Rebellen kämpft. Die Huthi-Rebellen werden vom Iran unterstütz­t. Auch der Jemen brach die diplomatis­chen Beziehunge­n zu Katar ab. Katar drohen nun unmittelba­r ökonomisch­e Konsequenz­en. Wichtige Fluggesell­schaften wie Etihad und Emirates kündigten an, ab heute alle Flüge von und nach Doha auszusetze­n. An den Finanzmärk­ten kam Unruhe auf. Der Ölpreis legte zu. Katar ist der weltgrößte Exporteur von Flüssigerd­gas.

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