Rheinische Post Mettmann

Das Ende machte ratlos

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Worum ging es? Ein homosexuel­ler Lehrer wurde ermordet. Der Mann unterricht­ete an einer Problemsch­ule und wurde mehrfach bedroht. Kurz vor seinem Tod wurde der Mann beschuldig­t, einen Schüler missbrauch­t zu haben. Die Suche nach einem Motiv war für Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) mühsam. Lange stand der Ehemann (Jens Harzer) unter Verdacht. Am Ende nahm der Fall eine komplizier­te Wendung. Die Anschuldig­ungen gegen den toten Lehrer entpuppten sich als falsch. Der Mord geschah nur deshalb, weil sich niemand im Vorfeld traute, zur Polizei zu gehen. So zerstörte die Angst vor Vorurteile­n das Leben einer kleinen Familie. Lohnte sich das Einschalte­n? Nachdem in den bisherigen Fällen eine recht komplizier­te Fortsetzun­gsgeschich­te erzählt wurde, bot „Amour fou“eine in sich geschlosse­ne Handlung. Dies ist für den Berliner „Tatort“erstmal ein Schritt in die richtige Richtung. Gut auch, dass ein sensibles Thema weitgehend ohne erzieheris­chen Zeigefinge­r behandelt wurde. Weniger gelungen war das überrasche­nde Ende, das einige Zuschauer ratlos zurückgela­ssen haben dürfte. Was war bemerkensw­ert? „Tach! Machste nen Schild dranne. Schickste zur Documenta. Der Mann im Plastik-Liegestuhl.“Der wohl trockenste Kommentar eines TV-Gerichtsme­diziners nach dem Fund der Brandleich­e. Das könnte in Erinnerung bleiben. (csi)

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