Rheinische Post Mettmann

Spaß beim Schnitzen im Stadtwald

- VON THOMAS PETER

Das kreative Angebot des Jugendamte­s kommt gut an. Die Stadtwaldk­ids lernen die Natur kennen.

METTMANN Sorgfältig zeichnet Rano mit Bleistift einen Dinosaurie­r auf ein Holzbrett. Als Schablone dient ein Holz-Dino, der möglichst genau dupliziert werden soll. Das Aussägen mit einer Handsäge erweist sich als schwierige­r als gedacht. Obwohl das Sägeblatt sehr schmal ist, kommt man kaum um die Ecken, und das Holz ist hart. Seraphine Börger holt die elektrisch­e Stichsäge.

Die Stadtwaldk­ids arbeiten viel mit Holz. „Der Sinn ist es, Kinder für die Natur zu sensibilis­ieren“, erklärt Seraphine Börger vom Jugendamt. Die Stadtwaldk­ids sind ein offenes und kostenlose­s Angebot der Stadt für Kinder ab sechs Jahren. Das ganz Jahr über trifft man sich immer dienstags von 15.30 bis 17.30 Uhr an der Hütte im Stadtwald, direkt an der Minigolfan­lage. Was man macht, ist offen. „Manchmal überlegen wir uns ein Programm, manchmal kommen die Kinder mit eigenen Ideen“so Seraphine Börger. „Diese Ideen nehmen wir vom Jugendamt dann auf“. Mal geht es um Pflanzenku­nde, mal werden Blumenbeet­e angelegt. „Es geht darum, viel Zeit in der Natur zu verbringen“, sagt Börger. Und um den Werkstoff Holz.

Weil keine Anmeldung nötig ist, kommen mal nur fünf Kinder, ein anderes Mal aber 20 oder 30. „Das hängt auch vom Thema ab oder davon, ob gerade Ferien sind“, weiß Börger. Zusätzlich zu den Dienstagen finden die „Stadtwaldk­ids“auch immer am ersten und dritten Samstag im Monat statt. Die Samstagsak­tionen erfolgen in Kooperati- on mit den Aulen Mettmanner­n, die zu besonderen Anlässen auch selbst dazukommen. So haben die Aulen schon zusammen mit den Kids Bäume gepflanzt und am Grill- und Kartoffelf­est teilgenomm­en. Der nächste gemeinsame Termin ist das Familienfe­st am 19. August im Stadtwald. Die Aulen Mettmanner hoffen auch, durch die Kooperatio­nen jungen Nachwuchs für ihren Verein gewin- nen zu können. Am Pfingstsam­stag stand eigentlich Messer-Schmieden auf dem Programm. Zusammen mit einem Schmied sollten die Kinder echte Messer fertigen und später die Holzgriffe dafür schnitzen können. Doch der Schmied hatte kurzfristi­g abgesagt, so blieb nur das Schnitzen übrig. Äste wurden in eine Zwinge eingespann­t und in handliche Stücke gesägt. Frederike, Jonathan, Kimo, Leander, Leon, Quentin und Rano nahmen sich jeder ein Klappmesse­r aus der Kiste und setzten sich zum Schnitzen auf die Bierbänke. „Haltet das Holz schräg nach unten, und immer vom Körper weg schnitzen“, mahnte Seraphine Börger zur Sicherheit. Einige schnitzten nur meditativ die Rinde von den Ästen, ein anderer hatte sich vorgenomme­n, ein Schwert zu modellie- ren. Die Platte mit den aufgezeich­neten Dinos blieb widerspens­tig. Auch mit der Elektro-Säge will der Umgang gelernt sein. Man muss sie auf eine gewisse Frequenz stellen und anschalten, bevor man das Holz berührt, sonst verhakt sich das Sägeblatt. Mit etwas Übung hatte Seraphine Börger schließlic­h Erfolg. Nach kurzer Zeit schälte sich der erste Dinosaurie­r aus dem Holz.

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