Rheinische Post Mettmann

Für Pascal ist ein Traum wahr geworden

- VON THOMAS PETER

Die Feuerwehr Wülfrath und der Verein „Wunschzett­el e.V.“erfüllten dem 18-Jährigen einen langgehegt­en Wunsch. Er durfte einen Tag bei der Freiwillig­en Feuerwehr Wülfrath verbringen.

WÜLFRATH Der große Tag für Pascal sollte um 9.30 Uhr morgens beginnen. Der 18-Jährige war jedoch schon früher da, als ob er es gar nicht erwarten konnte. Eine ganze Löschgrupp­e war allein für ihn abgestellt. Es war ein Herzenswun­sch: Pascal durfte einen Tag bei der Feuerwehr verbringen.

Möglich gemacht hatte das der „Wunschzett­el e.V.“aus Wülfrath. Seit 23 Jahren hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, schwerkran­ken und behinderte­n Kindern von zwei bis 20 Jahren ihre großen und kleinen Wünsche zu erfüllen. Es sind in der Regel nicht-materielle Wünsche, wie einen Star zu treffen oder mit dem Heißluftba­llon zu fahren. Sofern die Kinder in der Nähe von Wülfrath wohnen, wird versucht, die Wünsche zu erfüllen. Eine „Auswahl der Besten“gibt es nicht, das Team trifft sich ein Mal im Monat, um die Organisati­on zu besprechen. Einmal durfte ein Junge nach Bamberg fahren, um den Rapper Bushido backstage zu treffen. Auch Die Toten Hosen machten gerne mit, einem ihrer Fans seinen Wunsch zu erfüllen, und ein anderes Mal konnte sogar eine Delfinther­apie ermöglich werden.

„Pascals Wunsch war es, aktiv bei der Feuerwehr mitzumache­n“, hatte Zugführer Christian Wahl erfahren. Da dies natürlich nicht möglich ist, machte man sich auf dem Hof der Feuerwache ein paar schöne Stunden. Zuerst ging es zum Umziehen.

Nach zehn Minuten kam Pascal in einer Feuerwehr-Hose und mit umgeschnal­ltem Pieper heraus. Das Einsatzsig­nal-Gerät fasziniert­e den 18-Jährigen besonders und er wollte es jedem zeigen. Durch ein Sprechfunk­gerät blieb er mit den (nicht weit) entfernt stehenden „Kollegen“in Kontakt. Um 9.54 Uhr wurde das Tanklöschf­ahrzeug LF2 herausgefa­hren. Pascal ließ sich alles genau zeigen, die Fahrerkabi­ne, die Führungsli­chter und die Anschlüsse für die Wasseraufn­ahme. Das Löschfahrz­eug verfügt über einen 3000Liter-Wassertank und kann bei Be- darf Wasser aus öffentlich­en Gewässern ansaugen. „Es sind in der Regel Herzenswün­sche wie Konzerte, Fußballspi­ele oder Rennauto fahren“, erzählt Anjanette Pickbrenne­r von „Wunschzett­el e.V.“. Manchmal kommt die Umsetzung durch eine zufällige Begegnung zustande, so wie in diesem Fall. Da die Feuerwehr eine ehrenamtli­che Einrichtun­g ist, war die Wunscherfü­llung kostengüns­tig. Um 10.17 Uhr durfte Pascal an den Schlauch. Nachdem er sich noch eine etwas zu große Feuerwehrj­acke angezogen hatte, erklärte ihm Nadine Bondieck den Umgang mit der Spritzpist­ole. Im Grunde funktionie­rt sie ähnlich wie der heimische Gartenschl­auch, nur dass ein Hebel umgelegt werden muss und Druck und Wassermeng­e viel größer sind. Pascal hielt den CSchlauch mit sicherem Griff und achtete darauf, keine parkenden Autos zu treffen.

Der Höhepunkt folgte um 10.25 Uhr, als „die Drehleiter“herausgefa­hren wurde. Das im letzten Jahr neu angeschaff­te Fahrzeug ist das, was sich ein Kind unter einem „Feuerwehra­uto“vorstellt. Pascal drückte einen grünen Knopf außen an der Fahrerkabi­ne, und schon senkte sich der Korb der Leiter auf den Boden. Zusammen mit Christian Wahl stieg Pascal in die „Gondel“und die beiden wurden zuerst über das Dach der Fahrzeugha­lle, dann auf die vollen 30 Meter in die Höhe gehoben.

Es war nicht nur für Pascal, sondern auch für die Zuschauer am Boden ein Spektakel. Zum Abschluss durfte er die Profis noch zu einem Einsatz bei der Firma APS nach Rohdenhaus begleiten.

 ?? RP-FOTOS (2): STEPHAN KÖHLEN ?? Nadine Bondieck, Pascal und Thorsten Rapp üben den Löschangri­ff bei der Feuerwehr.
RP-FOTOS (2): STEPHAN KÖHLEN Nadine Bondieck, Pascal und Thorsten Rapp üben den Löschangri­ff bei der Feuerwehr.

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