ANALYSE Inklusion,
Unterrichtsausfall, G 8 – schulpolitische Baustellen gibt es in Nordrhein-Westfalen genug. Ideen, wie man es anders machen kann, allerdings auch. Bildungsexperten haben sich in den Bundesländern umgesehen.
gern. Köller verweist auf Brandenburg: „Was die etwa bei ihren Leistungen in Englisch geschafft haben, ist beeindruckend – da wurden konsequent Mittel für die Lehrerfortbildung auf diesen Schwachpunkt umgeschichtet.“ Bremen Bremen? Ja. Der Stadtstaat belegt in Bildungsrankings zwar regelmäßig den letzten Platz. Trotzdem, sagt Schulleiterin Habrich, könne man von einer Bremer Lösung lernen: „Zwei Schulsysteme unter einem Dach, eine Regel- und eine Förderschule. Die Kinder mit Förderbedarf haben ihre eigene Schule, aber bestimmte Projekte finden mit der Regelschule zusammen statt.“ Berlin Auch in Berlin ist nicht alles schlecht: „Schwierig in der Umsetzung, vorbildlich in den Ideen“nennt Köller das Berliner Schulsystem. Gymnasium hier, integrierte Sekundarschule dort, beide führen zum Abitur – das Gymnasium nach zwölf, die Sekundarschule nach 13 Jahren. Auch in NRW sind Strukturreformen nicht völlig undenkbar: An den „Schulfrieden“von 2011, der Strukturdiskussionen bis 2023 ausschließen sollte, fühlt sich die FDP nicht gebunden, weil sie ihn nicht mittrug.
Berlin habe zudem, so Köller, die Lehrerausbildung um Inklusionselemente angereichert. Bei den Lehrer-Pflichtstunden am Gymnasium liegt Berlin am oberen Ende der Länderskala. ... und das Ausland Dass der einstige Pisa-Primus Finnland mit seiner egalitären Schulkultur nicht das gelobte Land ist, hat sich herumgesprochen – Finnland ist abgesackt; möglicherweise beruhten die Erfolge auf Nachwirkungen des alten, leistungsfixierten Schulsystems. Trotzdem lohne der Blick nach Norden, so Czygan, ebenso wie nach Westen: „Lehrer müssen sich wieder auf den Unterricht konzentrieren können. In dieser Beziehung sind Skandinavien und Frankreich vorbildlich mit ihrem Einsatz von Schulverwaltungsassistenten.“Die nähmen den Lehrern „die ganze Bürokratie“ab. Mehr Schulverwaltungsassistenten – eine alte Forderung der CDU aus Oppositionszeiten.