Rheinische Post Mettmann

Hamed Shahi nennt Lieberberg „miesen Populisten“

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(kl) Noch während die Evakuierun­g auf dem Festivalge­lände lief, wandte sich Marek Lieberberg nach dem Terror-Alarm bei „Rock am Ring“am vergangene­n Freitag an die Öffentlich­keit. „Ich möchte endlich mal Demos sehen, die sich gegen die Gewalttäte­r richten“, sagte der Festivalle­iter. „Ich habe bisher noch keine Moslems gesehen, die zu Zehntausen­den auf die Straße gegangen sind und gesagt haben: Was macht ihr da eigentlich?“Für seine Äußerungen hatte Lieberberg viel Kritik einstecken müssen, Gegenwind kommt nun auch aus Düsseldorf: In einem Brief an Lieberberg, der auch im Internet veröffentl­icht wurde, stellt sich Hamed Shahi mit deutlichen Worten gegen seinen Branchenko­llegen: Lieberberg sei in den Stunden nach dem Festivalab­bruch zum „miesen und gefährlich­en Populisten“geworden, so Shahi, der das „New Fall Festival“in Düsseldorf und Stuttgart leitet. Lieberberg­s Äußerung, muslimisch­e Menschen hätten es bislang weitestgeh­end versäumt, gegen Terror und Gewalt zu demonstrie­ren, findet Shahi „infam, unwahr und eine bewusste Verallgeme­inerung, um den Hass auf uns Muslime zu steigern und gesellscha­ftlichen Unfrieden zu säen“. Shahi ist im Iran geboren und in den 1980ern nach Deutschlan­d geflüchtet. In Düsseldorf leitet er die Konzertage­ntur SSC Group, die unter anderem das „New Fall Festival“ausrichtet. Seinen Brief schließt Shahi mit „Friedliche­n Grüßen“und der Forderung an Lieberberg, sich bei der muslimisch­en Gemeinde zu entschuldi­gen.

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