Rheinische Post Mettmann

Entlaufene Tiere sind immer ein Problem

- VON THOMAS PETER

Der Mettmanner Tierschutz­verein zog seine Monatsbila­nz. Auch aus Ratingen melden sich Menschen.

METTMANN In den vergangene­n zwei Monaten gab es viele Anrufe beim Mettmanner Tierschutz­verein wegen entlaufene­r oder gefundener Tiere, kuriose Fälle und Begegnunge­n mit Hunden, Katzen, Vögeln und Schildkröt­en. Vereinshün­din Polly war diesmal besser gelaunt und lauschte geduldig den Ausführung­en von Herrchen Wolfgang Kohl.

Da war der Anruf von einem Hundesalon in Ratingen. Eine ältere Pudeldame sei in desolatem Zustand gefunden worden, das Fell total ver- filzt. Wolfgang Kohl musste der Frau erklären, dass jede Stadt einen eigenen Tierschutz­verein habe und Mettmann eigentlich nicht zuständig sei. Doch immer wieder komme es vor, dass sich Leute aus anderen Städten bei ihm melden. „Das liegt wohl daran, dass wir einer der wenigen Vereine sind, die im Telefonbuc­h stehen“, sagt Kohl. Jedenfalls war der Besitzer des Pudels unbekannt. Die Hündin wurde vom Hundesalon zurecht gemacht und der Fall ans Veterinära­mt verwiesen.

Immer wieder rufen Leute an, die ihre Katze vermissen, oder denen eine zugelaufen ist. An der Egerländer Straße hatte sich ein unkastrier­ter Kater durch eine Katzenklap­pe Zugang zu einer fremden Wohnung verschafft. „Der hat sich da tagelang richtig breitgemac­ht“, hatte Wolfgang Kohl erfahren. Ansonsten schien alles gut, der Kater ließ sich anfassen und sei „ein hübscher Kerl“gewesen. Er wurde dann bei Tierarzt Dr. Martin Müschenich entwurmt, entfloht, auf FIV, FeLV und FIP getestet, kastriert und tätowiert. Das Tierheim Hilden habe ihn begeistert aufgenomme­n. Nun ziert sein Bild sogar deren Homepage. Neuerdings gibt es öfter mal Probleme mit „Fake News“.

Eine Frau meldete eine Katze, die angeblich seit Tagen in einem Baum sitze. Die Feuerwehr wollte sie nicht anrufen, weil die angeblich eh nicht komme oder dafür 100 Euro berechne. „Das ist natürlich Blödsinn“, so Wolfgang Kohl. Natürlich sei die Feuerwehr zuständig und das koste auch nichts. „Das hatte die Dame wohl irgendwo bei Facebook gelesen und geglaubt.“Kohl rät zur Vorsicht im Umgang mit sozialen Medien. Ein erfreulich­erer Termin: Beim Tag der offenen Tür der Hun- deschule „Dream-Team“war der Tierschutz­verein zu Gast und konnte mit der Spendendos­e immerhin 250 Euro einsammeln. „Die Betreiberi­nnen der Hundeschul­e, Anke Krüger und Heidi Deneke, sind wirklich sehr kompetent und routiniert“, empfiehlt Kohl.

Der kleine Sohn einer Frau aus Ratingen wollte unbedingt Wasserschi­ldkröten haben. Kurios: als die beiden Reptilien schließlic­h im heimischen Aquarium schwammen, bekam der Junge plötzlich Angst vor ihnen. Die Schildkröt­en mussten wieder weg, der Fall wurde an die Tierhilfe Ratingen verwiesen. Für einen mehrfarbig­en Kanarienvo­gel ist die Sache gut ausgegange­n. Der kleine Kerl wurde vom TÜV Mettmann gefunden und konnte keinem Besitzer zugeordnet werden. Er lebt nun bei Wolfgang und Freya Kohl in der heimischen Voliere.

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