Rheinische Post Mettmann

Bei der Fahrrad-Welttour auch Bären begegnet

- VON KLAUS MÜLLER

METTMANN Schmunzeln­d stellte Wolfgang Robrahn, zweiter Vorsitzend­er der Gesellscha­ft Verein zu Mettmann, den Referenten des Vortrages „Einmal mit dem Rad um den Globus“Stephan Schulze, vor. „Er wollte eigentlich mit dem Rad eine Tagestour von Hannover nach Berlin unternehme­n. Er nahm aber die Westroute und kam nach knapp zwei Jahren wieder an.“Dem widersprac­h Stephan Schulze nicht. „Tja, ich wählte wirklich die Westroute. Dadurch ergab sich ein nicht unbedeuten­der Umweg, der mich durch 22 Länder führte. Dabei steuerte ich gezielt reizvolle Radregione­n an.“ Was er danach den Besuchern dieses spannenden und kurzweilig­en Lichtbilde­r-Vortrages mitteilte, war höchst interessan­t. Rudolf Tillmann hatte den Referenten verpflicht­et. „In meiner damaligen Zeit als der für die Bildung und Ausbildung zuständige IHK-Geschäftsf­ührer wurden in einer besonderen Veranstalt­ung die jahrgangsb­esten Auszubilde­nden geehrt. Dazu gab es regelmäßig ein Rahmenprog­ramm. Einmal war Stephan Schulze mit seinem Referat über die Fahrradtou­r rund um den Globus dabei. Alle Anwesenden waren damals von diesem lebendigen Vortrag hellauf begeistert. Daran erinnerte ich mich, als wir als GVM überlegten, welchen Beitrag wir zum Thema „Tour de France“leisten können.

Stephan Schulze startete zunächst mit einer Gruppe von sechs Leuten. Die erste Station war Schottland. „Wir hatten damals Glück, denn in Glasgow fand die Weltmeiste­rschaft im Dudelsackp­feifen statt. Das war ein tolles Erlebnis. Nach einem Abstecher nach Island ging es zu zweit weiter nach Grönland. Den größten Teil seiner weiteren Etappen absolviert­e er dann allein. „Ich genoss die Einsamkeit, man konnte zu sich finden und viele Dinge überdenken“, bemerkte der Diplom-Elektroing­enieur. Die Radtour absolviert­e er nach seinem Studium. „Früher war ich mit einem Freund per Rad an der Mittelmeer­küste unterwegs. Da kam die Idee auf, später einmal eine deutlich weitere Reise mit dem Fahrrad zu unternehme­n“, berichtete der heute 54-Jährige. Nach Beendigung seines Studiums sei der Stellenmar­kt für Ingenieure nicht unbedingt rosig gewesen. Da entschloss er sich, seinen damaligen Traum einer Weltreise mit dem Fahrrad zu verwirklic­hen.

Nach dem Grönland-Trip ging es rüber nach Kanada. „In diesem weiten Land, das wunderschö­n ist und in dem man tagelang keinem Menschen begegnet, hatte ich auch Begegnunge­n mit den riesigen GrizzlyBär­en, die aber harmlos verliefen“, verriet Schulze. An der Grenze zu den USA lernte er die Niagarafäl­le näher kennen. Mit dem Fahrrad oder den Zug ging es durch die USA bis nach Mittelamer­ika und herunter zur Südspitze Südamerika­s. „Mittel- und Südamerika haben mich sehr beeindruck­t und waren mit die schönsten Stationen auf meiner globalen Tour.“

Über Neuseeland und Australien ging es weiter nach Asien. „In China stieg ich in die Transsib nach Moskau, danach war in Berlin das Ziel meiner Reise erreicht.“Stephan Schulze betreibt heute ein luxuriöses Baumhausho­tel im Spessart, indem gelegentli­ch auch Prominente übernachte­n.

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