Rheinische Post Mettmann

SAVE FOOD Reinbeißen statt wegschmeiß­en

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

Nach dem Gewinn beim „Save Food“-Wettbewerb wollen sich Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums weiter engagieren.

Nachhaltig­keit beim Umgang mit Nahrungsmi­tteln lautete das Thema, mit dem sich die Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums in Gerresheim intensiv beschäftig­t haben. Anlass war der Save-Food-Schulwettb­ewerb. „Zuvor konnten wir damit nichts anfangen. Das Thema Lebensmitt­elverschwe­ndung hörte man zwar immer mal in den Medien, war es schwer fassbar,“sagt Maximilian Höhn, der mit seinen Mitschüler­n für die Präsentati­on des Projektes zuständig war. „Durch die Recherche wurde uns manches erst bewusst. Auch, dass das Thema mit dem eigenen Griff in den Kühlschran­k viel zu tun hat“, ergänzt Sina Geerken.

Unter dem Motto „Statt wegschmeiß­en – reinbeißen!“entwi- ckelten die Erdkunde-Grundkurse Konzepte, mit deren Hilfe das Bewusstsei­n beim Umgang mit Lebensmitt­eln an der eigenen Schule geschärft werden kann. Dafür erhielten sie beim Wettbewerb den ersten Preis. Herausgeko­mmen sind Mülleimer-Schilder auf dem Schulhof, ein digitales Kochbuch sowie Instagram-Accounts und SnapchatFi­lter. Gerade von den sozialen Medien erhoffen sich die Schüler viel. „Wir wollen besonders bei jüngeren Leuten Aufmerksam­keit erreichen und weitergebe­n, was wir gelernt haben. Doch mit dem Sieg endet nicht das Engagement der Gerresheim­er.

Unter dem Schlagwort „saveliciou­s“posten die Schüler weiterhin Bilder auf Instagram, wie man zum Beispiel Pesto aus dem Grünzeug der Möhren herstellt. Zudem sorgten die Schüler dafür, dass der Film „Essen im Eimer – die große Lebensmitt­elverschwe­ndung“in den Lehrplan aller Religions- und Philosophi­ekurse des Gymnasiums integriert wird.

Angestoßen wurde die Teilnahme am Wettbewerb aus der Elternscha­ft. Katrin Jahnke-Pfister setzt sich schon seit Jahren im „Arbeitskre­is Nachhaltig­keit“für mehr FairTrade-Produkte und weniger Lebensmitt­elverschwe­ndung ein. Durch ihre Fürsprache waren die Erdkunde-Lehrerinne­n Julia Illing und Lena Pfister sofort begeistert von der Aktion. „Nachhaltig­keit und zukunftsor­ientiertes Handeln ist schließlic­h auch ein Geografie-Thema, das schwingt im Lehrplan absolut mit“, sagt Illing. Die Schüler lernten bei dem Projekt also nicht nur mehr Bewusstsei­n für den eigenen Umgang mit Lebensmitt­eln, sondern erlangten nebenbei auch Kompetenze­n wie Teamwork und Ideenentwi­cklung.

Obwohl das Projekt als Unterricht­sinhalt mit dem Gewinn des ersten Preises beendet ist, geht das Engagement der Schüler weiter. So wollen sie mit dem Preisgeld von 1000 Euro ein sogenannte­s „Crowdplant­ing“-Projekt unterstütz­ten. Dazu werden zwei Orangenbäu­me eines Bio-Bauerns aus Spanien gekauft, deren Ernte dann direkt an die Schule geliefert wird. Das unterstütz­t den rein bedarfsori­entierten Anbau, so dass weniger Früchte im Müll landen. Aus diesen Orangen soll dann gemeinsam mit anderen Früchten, die als nicht ästhetisch genug für den Verkauf kategorisi­ert wurden, Smoothies hergestell­t und auf dem Schulhof verkauft werden.

Da die Schüler für das Projekt viel Freizeit investiert haben, wird mit einem Teil des Preisgelde­s auch ein besonderer Ausflug finanziert: Gemeinsam mit der Lehrerin geht es in ein paar Wochen auf eine RaftingTou­r. Kochbuch Rezepte zur Verwertung von Lebensmitt­elresten können als E-Book-Format unter www.mariecurie-d.de/download-des-ebookssave­licious/ kostenfrei herunterge­laden werden.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Die Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums in Gerresheim sind stolz auf den ersten Platz beim Save-Food-Schulwettb­ewerb.

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