Rheinische Post Mettmann

REAKTIONEN

- FOTOS: BAUER, DIAKONIE, GÖTTERT, IW, JAZYK, MATZERATH

Anja Steinbeck, Rektorin der HeinrichHe­ine-Universitä­t Düsseldorf „Mehr Autonomie für die Hochschule­n, etwa in Bauangeleg­enheiten, würde ich sehr begrüßen – allerdings nur, wenn auch die entspreche­nden Ressourcen auf uns übergehen. Außerdem gefallen mir die Überlegung­en, Digitalisi­erung als Kernthema zu definieren und sie noch enger mit einem Ministeram­t zu verknüpfen.“ Thomas Rick, IT-Unternehme­r in Düsseldorf und Chef des Landesverb­ands der Familienun­ternehmer „Der Koalitions­vertrag wurde zügig, maßvoll und an der Sache orientiert ausgehande­lt. Das gefällt mir gut. So sollte auch die neue Regierung arbeiten. Ich bin begeistert, dass Wirtschaft nun Pflichtfac­h werden soll. Für uns als Unternehme­r ist es besonders wichtig, dass das Tariftreue- und Vergabe-Gesetz nun grundlegen­d reformiert oder am besten abgeschaff­t wird. Auch mein Unternehme­n hat wegen dieses Gesetzes schon manchen Auftrag verloren.“ Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschu­tzbunds „Nur mit Wirtschaft­spolitik wird man Kinderarmu­t nicht bekämpfen können. Von den 2,7 Millionen Kindern in Armut in Deutschlan­d haben bei einer Million Kinder die Eltern keine Arbeit. Bei 600.000 Müttern und Vätern handelt es sich um verfestigt­e Arbeitslos­igkeit, die nur mit Hilfsprogr­ammen in den Arbeitsmar­kt zurückfind­en. In den übrigen Familien haben die Eltern Arbeit, verdienen aber zu wenig, um alle Kinder versorgen zu können. In diesen Fällen kann nur die Bundespoli­tik mit einer anderen Familienfö­rderung zum Beispiel mit einer Kindergrun­dsicherung helfen.“ Daniel Zimmermann (Peto), Bürgermeis­ter von Monheim „Ich begrüße den Paradigmen­wechsel, der sich abzeichnet. Die Wettbewerb­sfähigkeit der Kommunen nimmt zukünftig wieder mehr Raum ein. Die alte NRW-Regierung hat alles Denkbare getan, damit der Gewerbeste­uerhebesat­z weiter ansteigt. Monheim jubelt als finanzstar­ke Stadt besonders über den Wegfall des Kommunal-Soli. Die Abgabe hätte die Gemeinde bis 2022 mit mehr als 250 Millionen Euro belastet. Die Entwicklun­g zur Inklusion an den Schulen halte ich hingegen für falsch. Inklusion an sich stellt kein Problem dar, schwierig ist es aber, dass nicht genug Ressourcen zur Verfügung stehen.“ Thomas Oelkers, Vorstand der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe „Wir sind mit dabei, wenn die neue Landesregi­erung NRW als Land des sozialen und gesellscha­ftlichen Zusammen- halts gestalten will. Eines unserer wesentlich­en Anliegen wird aufgegriff­en, wenn die strukturel­le Unterfinan­zierung der Kindertage­seinrichtu­ngen beseitigt werden soll. Für gute soziale und pflegerisc­he Dienstleis­tungen brauchen wir qualifizie­rte, angemessen bezahlte Fachkräfte. Hier wünschen wir uns die Initiative der neuen Landesregi­erung.“ Tobias Hentze, Steuer- und Finanzexpe­rte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln „Der Koalitions­vertrag spricht viele wichtige Themen an. Da CDU und FDP sich gleichzeit­ig zum Ziel der Haushaltsk­onsolidier­ung bekennen, bleibt die Frage, wie die zusätzlich­en Ausgaben gestemmt werden sollen. Die Finanzieru­ng wird eine große Herausford­erung.“

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany