Rheinische Post Mettmann

Frankreich­s Küche genießen

- VON JULIA BRABECK

An der Nordstraße in Pempelfort hat eine Markthalle mit Restaurant eröffnet. Es gibt typische französisc­he Backwaren, Käse und Wurst.

In die ehemalige Nordsee-Filiale an der Nordstraße ist neues Leben eingezogen. Fünf französisc­he Familien haben sich zusammenge­tan und dort die Markthalle „Les Halles St. Honoré“eröffnet und diese mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Die Wände sind teilweise wie in alten Markthalle­n gefliest, Wimpeln in den französisc­hen Farben schmücken die offen gestaltete­n Decken, an Wänden stehen Regale, gefüllt mit vielen Köstlichke­iten wie Konfitüren, Wein, Senf und Gewürzen.

Zwischen den Theken mit Backwaren, Feingebäck, Käse und Wurst stehen rustikale Tische. Insgesamt 48 Plätze stehen bereit, auf der Terrasse gibt es zudem noch einige Stehtische. Die Gäste können in der Halle – angelehnt ist deren Name an die legendären Hallen von Paris – den ganzen Tag über schlemmen, angefangen mit dem typisch franzö- sischen Frühstück aus Café und Croissant über eine Suppe oder Salat am Mittag bis hin zu einem opulenten Abendmahl mit Gerichten aus allen Regionen Frankreich­s.

Die Französin Annaick am Nebentisch ist entzückt von der Speisekart­e, die in den französisc­hen Bilderbuch­klassiker „Martine“geheftet ist: „Das habe ich früher immer meinen Töchtern vorgelesen.“Wir sind hingegen angetan von dem großzügig bemessenen gemischten Vorspeisen­teller (zwölf Euro). Verschiede­ne Salami- und Schinkenso­rten werden zusammen mit mehreren Käsesorten auf einem Schieferst­ein serviert. Wer auf den Geschmack kommt, kann sich später an den Verkaufsst­änden mit den Spezialitä­ten eindecken.

Der Salat mit Walnüssen (er kostet acht Euro) wird mit Ziegenkäse serviert, der in Reispapier eingewicke­lt und erwärmt wurde: köstlich. Die Fischsuppe korsischer Art (elf Euro) kommt überrasche­nd auf den Tisch: Sie enthält keine Einlage in Form von Meerestier­en oder Fischfilet­stücken, sondern wurde vor dem Servieren passiert. Sie ist eigentlich als Vorspeise gedacht, aber ordentlich sättigend. Wer will, kann sie selbst noch mit Rouille (einer sämigen Knoblauchs­oße) und gerie- benen Käse verfeinern. Beides wird in separaten Schüsselch­en gereicht. Mit dem Käse wird allerdings ein ordentlich­es Essen schwierig, denn der Käse zieht lange Fäden, passt aber gut zu der sämigen Suppe mit dem kräftigen Fischgesch­mack.

Beim Hauptgang lassen wir uns von dem überaus freundlich­en und zudem sehr schnellen Kellner beraten. Nett: Er ist mit einem blau-weiß geringelte­n T-Shirt und einer roten Schürze in den französisc­hen Nationalfa­rben gekleidet. Das sieht hübsch aus und lässt irgendwie Urlaubssti­mmung aufkommen. Wir wählen schließlic­h geköchelte Schweineba­cken in Tomatensoß­e mit Gemüse à la Provençale (15 Euro). Das Fleisch ist ein Traum, wunderbar würzig, und es fällt locker von der Gabel. Das Gemüse ist allerdings sehr weichgekoc­ht statt bissfest. „Das ist aber in Frankreich üblich“, belehrt uns Annaick.

Wer noch Platz in seinem Magen hat, sollte unbedingt die Dessertvar­iationen für je sechs Euro probieren. Drei verschiede­ne Köstlichke­iten lassen hier Glücksgefü­hle aufkommen. Besonders begeistert sind wir von der Crème Brûlée mit viel Vanillearo­ma und dem Schokola- denkuchen mit weichem Kern. Aber auch der kleine Windbeutel überzeugt die Gäste. Wer sich die Tarte Tatin, eine französisc­he Apfelkuche­nspezialit­ät, für acht Euro bestellt, sollte die Süßspeise aber nicht alleine verputzen – das saftige Kuchenstüc­k ist sehr groß und nach den zuvor großzügig bemessenen Portionen nur schwer alleine zu bewältigen.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Im Les Halles St. Honoré überzeugt das Essen. Auch die Kellner sind hübsch anzusehen.

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