Rheinische Post Mettmann

Verein feiert seine Liebe zur Literatur

- VON NORBERT KLEEBERG

Vor 30 Jahren startete die Autorengem­einschaft „Era“mit den Städten Ratingen und Erkrath. Morgen gibt es ein Fest.

KREIS METTMANN Da sitzen Barbara Ming, die erste Vorsitzend­e, und Ulrich Scharfenor­th, der Schatzmeis­ter. Entspannt sind sie – und stolz und zufrieden. Era wird 30 Jahre jung. Era? Genau! Das ist die Autorengem­einschaft, die im Jahr 1987 ins Leben gerufen wurde. Die Idee dazu hatte Ruth Marion Flemming aus Erkrath, neben Ratingen die zweite Gründungss­tadt. Längst ist aus Era (E wie Erkrath, Ra wie Ratingen) eine Ära geworden.

In dieser Zeit haben sich viele Schriftste­ller ausprobier­t und ausgelebt. Era ist ein öffentlich­er, aber dennoch geschützte­r Raum, denn nicht jeder darf hinein in den Zirkel. Ming, die im Jahr 1999 den Vorsitz übernahm, betont: „Neue Mitglieder werden von der Gruppe nur auf der Basis ihrer literarisc­hen Qualität gewählt.“

Aktuell hat Era 30 Mitglieder – zum Beispiel Kreative aus Dortmund, Köln, Ratingen, Erkrath, Düsseldorf und Wuppertal. Acht Autoren leben und arbeiten zurzeit in Ratingen, darunter auch Gisela Schöttler, die ehemalige Kulturrefe­rentin des Kreises Mettmann.

Eine Herzensang­elegenheit sind die Anthologie­n – also Sammlungen ausgewählt­er Texte in Buchform. Neun sind bereits erschienen, die zehnte Anthologie ist in Arbeit. Und auch dieses Werk wird wieder von der Stadt mit einem kleinen Zuschuss gefördert. Im Jahr 2001 brachte Era anlässlich des 725-jährigen Bestehens der Stadt eine Anthologie unter dem Titel „Wortpartne­r“heraus. 56 Autoren stellten sich darin mit ihren Texten vor.

Das Besondere an diesem Werk: Aus allen Partnerstä­dten (von China über die USA bis Russland) waren Schriftste­ller vertreten – und zwar in der Originalsp­rache und in der Übersetzun­g.

Von Era-Autoren sind bisher 60 Bücher in Einzelpubl­ikationen erschienen, einige davon seien bereits auf den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig vorgestell­t worden, betont Ming.

Doch damit nicht genug: „Wir haben ja auch regelmäßig Veranstalt­ungen im Programm“, sagt Scharfenor­th. So sei Era präsent durch Veranstalt­ungen unter dem Projektnam­en Kulturknei­pe, die rund alle zwei Monate organisier­t werden. Und natürlich gibt es die längst etablierte Arkadenhof-Matinee mit Lesungen in sehr schönem Ambiente. Zu besonderen Anlässen befasst sich Era mit Bühnen-Inszenieru­ngen: So wurde eine szenische Collage zu „Brecht und der 17. Juni“erarbeitet (mit Karin Velinova und Ralf Blaha).

Morgen nun feiert der Verein ganz offizielle seine Liebe zur Literatur im Jugendzent­rum Lux. Und dann geht es auch schon weiter mit der intensiven Arbeit. Und dazu gehört vor allem die Sichtung weiterer Texte von Autoren, die Mitglied werden wollen.

„Natürlich müssen die potenziell­en Kandidaten ihre eigenen Werke auch vortragen“, unterstrei­cht Ming, die Preisträge­rin des Förderprei­ses Literatur der Landeshaup­tstadt Düs

seldorf und Kultur-

Eine Herzensang­elegen

heit sind die Anthologie­n: Neun sind erschienen, das zehnte Werk

ist in Arbeit.

Kosten Der Eintritt ist frei. preisträge­rin der Stadt Ratingen ist. Es gebe einen hohen Anspruch an die Textqualit­ät.

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RP-FOTO: A. BLAZY Era-Vorstand: Barbara Ming und Ulrich Scharfenor­th freuen sich auf die morgige Feier.

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