Randalierer ziehen durch Bilk
Ein Teil der Mauer, die um das Vereinsgelände verläuft, ist zerstört worden. Auch auf dem Hof gegenüber gibt es Schäden
Um kurz nach sieben am Donnerstagmorgen vibriert Michael Klauses Handy. Im Halbschlaf guckt er auf das Display, es ist Feiertag, aufstehen muss er eigentlich nicht so früh. Die Platzwartin hat geschrieben – als Klause die Nachricht liest, ist er wach. „In der Nacht haben Randalierer ein riesiges Stück der Außenmauer zerstört“, sagt Klause, der sofort zum Vereinsgelände des DJK Sparta Bilk fährt. Schockiert ist er über diesen offensichtlichen Akt des Vandalismus, den Unbekannte angerichtet haben. „Das sind Sachen, die man als kleiner Verein wirklich nicht gebrauchen kann“, sagt Klause. Der Geschäftsführer von Sparta Bilk vermutet, dass betrunkene Jugendliche dahinterstecken und es kein direkter Angriff auf den Verein war.
Denn auch der Gartenbau-Betrieb von Hans-Peter van der Wingen, der gegenüber des Fußballplatzes liegt, wurde beschädigt. „Einen Erd-Jumbo haben sie von einer Palette gekippt“, sagt van der Wingen. Eine Tonne wird der TopfsubstratVorrat sicher gewogen haben, „das kann kaum einer allein gewesen sein“, glaubt der Bilker, der noch Glück im Unglück hatte. „Die haben auch die Wasseranschlüsse aufgedreht“, sagt Hans-Peter van der Wingen, hunderte Liter Wasser seien in die Erdbeeren gelaufen. „Das war ganz knapp“, erzählt er. Hätten die Erdbeeren im Wasser gestanden, hätte der Landwirt Ernteschäden gehabt, „und vielleicht einen Imageschaden“. Einzig die Trockenheit der letzten Wochen hat Schlimmeres verhindert.
Irgendwann zwischen 0.15 und 7 Uhr morgens muss es passiert sein, die letzten Fußballer verließen kurz nach Mitternacht das Vereinsheim an der Fährstraße. Eine Anzeige hat Michael Klause bei der Polizei in der Hoffnung erstattet, dass sich Zeugen melden. Bisher gibt es aber keine Verdächtigen, „die Chancen gehen gegen Null, dass jemand gefunden wird“, sagt Klause. Dunkel ist es an der Fährstraße rund um den Fußballplatz, im vergangenen Jahr seien schon Unbekannte ins Vereinsheim eingebrochen. Videoüberwacht ist das Gelände nicht, das wollte Sparta Bilk eigentlich nie. „Aber wir müssen uns jetzt schlau machen“, sagt Klause.
Auch wenn ein kurzes Stück der etwa 50 Meter langen Mauer des Vereins ohnehin hätte saniert werden müssen: „Wir haben einfach nicht das Geld, um den Schaden sofort zu beheben“, sagt Klause. 2500 Euro wird es kosten, den zerstörten Teil wieder herzurichten, vermutet der Geschäftsführer. Geld, das er lieber in die Jungendarbeit gesteckt hätte. Nicht nur die Sparta-Mitglieder sind fassungslos ob der Zerstörungsgewalt. Der FC Bosporus hat dem Verein bereits seine Unterstützung zugesagt.
Hans-Peter van der Wingen ist nicht zur Polizei gegangen. „Das Verfahren wird doch sowieso einge- stellt“, sagt er. Weitere Anzeigen aus der Nacht habe es nicht gegeben, sagt Polizeisprecher Andre Hartwich von der Polizei.
Was nicht heißt, dass nicht noch an anderer Stelle ewas passiert ist. Denn Wingen weiß, dass einige hundert Meter von seinem Hof entfernt eine DixiToilette umgekippt wurde. „Direkt an der Jan-WellemKapelle“, sagt er.