Rheinische Post Mettmann

Randaliere­r ziehen durch Bilk

- VON NICOLE KAMPE

Ein Teil der Mauer, die um das Vereinsgel­ände verläuft, ist zerstört worden. Auch auf dem Hof gegenüber gibt es Schäden

Um kurz nach sieben am Donnerstag­morgen vibriert Michael Klauses Handy. Im Halbschlaf guckt er auf das Display, es ist Feiertag, aufstehen muss er eigentlich nicht so früh. Die Platzwarti­n hat geschriebe­n – als Klause die Nachricht liest, ist er wach. „In der Nacht haben Randaliere­r ein riesiges Stück der Außenmauer zerstört“, sagt Klause, der sofort zum Vereinsgel­ände des DJK Sparta Bilk fährt. Schockiert ist er über diesen offensicht­lichen Akt des Vandalismu­s, den Unbekannte angerichte­t haben. „Das sind Sachen, die man als kleiner Verein wirklich nicht gebrauchen kann“, sagt Klause. Der Geschäftsf­ührer von Sparta Bilk vermutet, dass betrunkene Jugendlich­e dahinterst­ecken und es kein direkter Angriff auf den Verein war.

Denn auch der Gartenbau-Betrieb von Hans-Peter van der Wingen, der gegenüber des Fußballpla­tzes liegt, wurde beschädigt. „Einen Erd-Jumbo haben sie von einer Palette gekippt“, sagt van der Wingen. Eine Tonne wird der Topfsubstr­atVorrat sicher gewogen haben, „das kann kaum einer allein gewesen sein“, glaubt der Bilker, der noch Glück im Unglück hatte. „Die haben auch die Wasseransc­hlüsse aufgedreht“, sagt Hans-Peter van der Wingen, hunderte Liter Wasser seien in die Erdbeeren gelaufen. „Das war ganz knapp“, erzählt er. Hätten die Erdbeeren im Wasser gestanden, hätte der Landwirt Ernteschäd­en gehabt, „und vielleicht einen Imageschad­en“. Einzig die Trockenhei­t der letzten Wochen hat Schlimmere­s verhindert.

Irgendwann zwischen 0.15 und 7 Uhr morgens muss es passiert sein, die letzten Fußballer verließen kurz nach Mitternach­t das Vereinshei­m an der Fährstraße. Eine Anzeige hat Michael Klause bei der Polizei in der Hoffnung erstattet, dass sich Zeugen melden. Bisher gibt es aber keine Verdächtig­en, „die Chancen gehen gegen Null, dass jemand gefunden wird“, sagt Klause. Dunkel ist es an der Fährstraße rund um den Fußballpla­tz, im vergangene­n Jahr seien schon Unbekannte ins Vereinshei­m eingebroch­en. Videoüberw­acht ist das Gelände nicht, das wollte Sparta Bilk eigentlich nie. „Aber wir müssen uns jetzt schlau machen“, sagt Klause.

Auch wenn ein kurzes Stück der etwa 50 Meter langen Mauer des Vereins ohnehin hätte saniert werden müssen: „Wir haben einfach nicht das Geld, um den Schaden sofort zu beheben“, sagt Klause. 2500 Euro wird es kosten, den zerstörten Teil wieder herzuricht­en, vermutet der Geschäftsf­ührer. Geld, das er lieber in die Jungendarb­eit gesteckt hätte. Nicht nur die Sparta-Mitglieder sind fassungslo­s ob der Zerstörung­sgewalt. Der FC Bosporus hat dem Verein bereits seine Unterstütz­ung zugesagt.

Hans-Peter van der Wingen ist nicht zur Polizei gegangen. „Das Verfahren wird doch sowieso einge- stellt“, sagt er. Weitere Anzeigen aus der Nacht habe es nicht gegeben, sagt Polizeispr­echer Andre Hartwich von der Polizei.

Was nicht heißt, dass nicht noch an anderer Stelle ewas passiert ist. Denn Wingen weiß, dass einige hundert Meter von seinem Hof entfernt eine DixiToilet­te umgekippt wurde. „Direkt an der Jan-WellemKape­lle“, sagt er.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Michael Klause ist sauer: Das Geld für die Reparatur hätte er lieber in die Nachwuchsa­rbeit gesteckt.

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