Den eigenen Weg finden
Die hektische Arbeitswelt mit ihren ständigen Veränderungen überfordert immer öfter auch Führungskräfte. Business-Coaches unterstützen bei der Selbstreflexion und begleiten die Entscheider bei ihrer beruflichen Entwicklung.
Der Weg ist das Ziel – gern zitiert wird diese Lebensweisheit von Konfuzius, ist sie doch so bestechend einfach und plausibel gleich dazu. Doch in der Praxis sieht das häufig anders aus. Was ist, wenn der Weg sich plötzlich gabelt und einem selbst nicht klar ist, welche Richtung man jetzt einschlagen soll. Biegt man vom ursprünglichen Pfad ab oder bleibt man auf dem alten Kurs? Ein falscher Schritt kann in der Karriere-Planung fatale Folgen
Sabine John haben. Und nicht jede Führungskraft ist in der Lage, für sich allein zu entscheiden, wie der weitere Berufsweg aussehen soll und mit welchen Konsequenzen dies verbunden ist.
„Die Herausforderung besteht darin, den Karriereweg situativ immer wieder zu reflektieren und in Übereinstimmung mit den persönlichen Lebensvorstellungen und Potenzialen die individuell richtige Entscheidung für den erfolgreichen und gesunden Berufsweg zu finden“, sagt Sabine John, Inhaberin von „situativ-ich“. Als zertifizierter Business-Coach, Karriere-Beraterin sowie zertifizierte Burnout-Beraterin unterstützt die Düsseldorferin, die über langjährige Erfahrung in der Personal- und Outplacement-Beratung von Führungskräften verfügt, ihre Klienten bei ihren Entscheidungsfindungen.
Damit trifft die Beraterin den Nerv der Zeit, denn vor allem Unternehmen beauftragen immer häufiger Business- (bü) Barabgeltung Längere Zeit arbeitsunfähig erkrankte Arbeitnehmer können – scheiden sie krankgeschrieben aus dem Betrieb aus – für nicht genommenen Erholungsurlaub eine Barabgeltung von ihrem Arbeitgeber verlangen. Dieser Anspruch erlischt jeweils 15 Monate nach Ablauf des vorletzten Urlaubsjahres. Das gilt auch dann, wenn der Mitarbeiter unmittelbar mit Ablauf dieses Zeitraums die Firma verlässt. Mit dieser Begründung hat das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz einer arbeitsunfähig aus ihrer Firma ausgeschiedenen Mitarbeiterin die Barabgeltung für das vorvergangene Urlaubsjahr abgelehnt, weil sie exakt mit Ende des 15. Monats des übernächsten Jahres ausgeschieden war. Ein Abgeltungsanspruch entsteht laut Gericht nicht, wenn der Arbeitnehmer mit dem Ende des Übertragungszeitraumes ausscheidet und der nicht genommene Urlaub wegen Fristablaufs erloschen ist. (LAG Rheinland-Pfalz, 2 Sa 258/16) Daten Einer Mitarbeiterin eines Bürgeramtes darf fristlos gekündigt werden, wenn sie unbefugt personenbezogene Daten abruft. Das gelte auch dann, so das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg, wenn die Informationen nur Coaches. Insbesondere in Zeiten von Veränderungsprozessen sind ihre Fähigkeiten extrem gefragt. Unternehmen wollen damit gezielt die Stärken ihrer Mitarbeiter fördern, um dadurch natürlich ihr eigenes Personal so effektiv wie möglich einzusetzen. In den USA sind Business-Coaches schon seit langer Zeit etabliert, in Europa ist der Bedarf in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Abzulesen ist das nicht nur an der steigenden Zahl von Coaching-Unternehmen, sondern auch an der Vielzahl der Coaching-Verbände in Deutschland.
Die Beraterin hat erkannt, welchen großen Bedarf gerade wenige Personen aus ihrem privaten Umfeld betreffen und das allein aus persönlicher Neugierde geschieht. Die Frau hatte hunderte Male Melderegisterdatensätze von ihr bekannten Personen abgerufen – unter anderem die der Tochter ihres Freundes. Weil die mit Meldedaten beschäftigten Arbeitnehmer einem „besonderen Geheimnisschutz verpflichtet“sind, ist das Verhalten „so schwerwiegend“, dass eine fristlose Kündigung gerechtfertigt ist. (LAG BerlinBrandenburg, 10 Sa 192/16) Eingliederung Führt ein Arbeitgeber für einen häufig erkrankten Mitarbeiter ein sogenanntes Eingliederungsmanagement durch, so ist die Umsetzung der Maßnahmen allein seine Angelegenheit. Er muss nicht akzeptieren, dass in der Einigungsstelle seines Betriebes beschlossen wird, dass ein Integrationsteam zu bilden sei, welches sich aus einem Vertreter des Arbeitgebers und des Betriebsrats zusammensetzt, welches dann die geplante Eingliederung mit dem Arbeitnehmer durchführen soll. Der Arbeitgeber hat diesbezüglich „das Sagen“, entschied das Bundesarbeitsgericht. Die Beteiligung des Betriebsrats sei von der Zustimmung des Arbeitnehmers abhängig. (BAG, 1 ABR 14/14) Führungskräfte hierzulande haben. „Meine Aufgabe sehe ich darin, die Führungskraft zu einem Blickwechsel auf das eigene Ich anzuregen. Das Entdecken beziehungsweise Wiederentdecken der eigenen Potenziale, eigene Wünsche und Ziele einmal klar zu formulieren, aber auch Belastungsgrenzen wahrzunehmen, eröffnet oft neue Wege: Erfolgreich Führen im Einklang mit der eigenen Persönlichkeit.“
Anders als in vielen anderen Beraterberufen arbeiten Business-Coaches also nicht eine Lösung aus, sondern unterstützen Führungskräfte dabei, ihrer Persönlichkeit entsprechende Entscheidungen zu treffen und die für sie richtigen Schritte auf ihrem Karriereweg zu gehen. Das setzt zum einen hohe fachliche Kompetenz des Coaches voraus, aber auch eine vertrauensvolle Atmosphäre. „Jeder Klient mit seiner eigenen Persönlichkeit und Geschichte ist für mich eine neue Herausforderung, schließlich reicht die Bandbreite der Themen von der beruflichen Situation, über Stressbewältigung bis hin zum Thema emotionale Kompetenz von Führungskräften.“
Aus nahezu 20 Jahren Berufserfahrung im Bereich Human Resources weiß John, dass das moderne, hektische Berufsleben besonders auch Führungskräften einiges abverlangt. Umstrukturierungen, Personalabbau, veränderte Arbeitssituationen sowie immer komplexere Aufgaben in immer kürzeren Zeitschienen zu bewältigen, belastet immer mehr. „Die individuelle Persönlichkeit und die emotionale Kompetenz der Führungskraft wird dabei leider oft außer Acht gelassen“, bedauert die Expertin. „Gutes und damit erfolgreiches Führen bedeutet immer, die Fähigkeit zu haben, durch emotionale Kompetenz Mitarbeiter auf dem Weg zum Unternehmensziel mitzunehmen, wertschätzende Beziehungen aufbauen zu können und durch eine selbstreflektierte, authentische Persönlichkeit Orientierung und Vertrauen zu vermitteln.“
Business-Coaches sind daher auch in der Lage, Belastungsgrenzen zu erkennen und können zur Prävention von Burn-out beitragen. Für die Beraterin ist die Eigenreflexion von entscheidender Bedeutung. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf eine chinesische Weisheit: „Wer die Spur nicht wechselt, hat nicht die Chance zu überholen.“
„Erfolgreich Führen im Einklang mit der eigenen Persönlichkeit“
Business-Coach
Recht & Arbeit