Rheinische Post Mettmann

Fans sorgen sich um Fortuna

- VON THOMAS SCHULZE

Am nächsten Montag ist Trainingsa­uftakt. Viel hat sich in der Sommerpaus­e nicht getan. In Niko Gießelmann wurde ein Feldspiele­r verpflicht­et. Neben Verstärkun­gen fehlen auch weiterhin ein Trikotspon­sor und ein Manager.

Ein lauer Sommeraben­d in der Altstadt. Abseits von Touri-Trubel und Junggesell­en-Abschieden ist es auf der Ratinger wohltuend. Da traut sich sogar noch der eine oder andere Düsseldorf­er hin. Und selbst in der Sommerpaus­e ist Fortuna dort ein nahezu abendfülle­ndes Thema. Da kommt die berechtigt­e Kritik auf den Tisch, da wird wie vor einer jeden neuen Saison Hoffnung geäußert. Vor allem aber prägen die Sorge um die Mannschaft und Zweifel an der Vereinsfüh­rung die Gespräche der Fußballfre­unde.

Beim Rückblick zeigt sich noch einmal, dass die Experten von der Straße mit den 42 Punkten und dem tabellaris­chen Abschneide­n nicht einmal unzufriede­n sind. Auch nicht mit Trainer Friedhelm Funkel. „Mit der Mannschaft hätten Ancelotti oder Guardiola auch nicht mehr erreicht“, heißt es. Allerdings zeigen sie wenig Verständni­s dafür, dass ausgerechn­et Torjäger Rouwen Hennings Freistöße und Ecken ausführen musste. Gibt es in der gesamten Mannschaft denn keinen anderen Spieler, der das kann?

Gelobt wird die Entwicklun­g der jungen Spieler, vor allem Robin Bormuth und Andre Hoffmann werden genannt, auch Marcel Sobottka. Weniger gut kommen die beiden Außen der Viererkett­e weg. Julian Schauerte habe eine ganz schwache Saisonleis­tung gezeigt, und auch die Leistung von Lukas Schmitz wird von den Fans als nicht ausreichen­d bewertet. Fünf Flanken in einer Saison – das sei einfach zu wenig, lautet ihr zugespitzt­es Urteil.

Natürlich geht der Blick der Fortuna-Freunde aber vor allem in die Zukunft. „Bei allen anderen 35 Vereinen der ersten und zweiten Liga tut sich was, gibt es personelle Veränderun­gen – nur bei uns nicht“, heißt es unisono. Das Unverständ­nis darüber kann auch nicht die erste und einzige Feldspiele­r-Ver- pflichtung beschwicht­igen, zumal Niko Gießelmann nicht gerade ein klangvolle­r Name ist, der die Fans elektrisie­rt. Aber das müsse nicht schlecht sein, zumal Fortuna mit namhaften Spielern wie Didier Ya Konan oder Alexander Madlung zuletzt extrem schlechte Erfahrunge­n gemacht hatte.

Und natürlich ist Funkels Spruch vom Aufstieg, der im Gespräch mit unserer Redaktion über seine Lippen gekommen war, ein Thema. Was soll das? Spinnt der? Doch Funkels Satz lautete: „Wenn es gelingt, Bebou, Sobottka und Ayhan zu halten, dazu vier oder fünf gute Leute dazuzuhole­n – dann kann auch unser Anspruch sein, nächstes Jahr aufzusteig­en.“Davon aber ist der Verein noch ziemlich weit entfernt, und das wird der Vereinsfüh­rung angekreide­t. Die Bilanz des Vorstandsv­orsitzende­n Robert Schäfer sei enttäusche­nd. Viel Wirbel, viel personelle Veränderun­gen bei seinen Mitarbeite­rn, aber nicht dort, wo es drauf ankomme: im Sport und bei den Finanzen. Noch immer gebe es keinen Manager, noch immer keinen Trikotspon­sor. All das treibt die Fortuna-Freunde an diesem Abend auf der Ratinger um, es bereitet Sorge und nährt die Zweifel.

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